"Energie-Fahrplan"

EU setzt laut inoffiziellem Papier weiter auf Kernkraft

Ausland
06.11.2011 19:47
Nur wenige Monate nach dem Reaktor-Unglück von Fukushima setzt EU-Energiekommissar Günther Oettinger weiter voll auf die Atomkraft. In einem - noch inoffiziellen - Papier zur Energiezukunft heißt es: Die Kernkraft soll auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.

Ausgerechnet der EU-Energiekommissar ist einer der vehementesten Verfechter der Atomkraft. Vor einigen Wochen sickerte durch, dass Oettinger mit einer gesetzlichen Finte den Ausstieg aus der Kernenergie sabotieren will. Und im noch inoffiziellen Entwurf des "Energie-Fahrplans 2050" macht Oettinger einmal mehr seine Haltung zu den Meilern deutlich.

Denn in dem Papier, das den Grünen zugespielt wurde, heißt es etwa, dass die Kernenergie ein wichtiger Faktor sei und auch einen wichtigen Beitrag für den künftigen Energiemix der Europäischen Union leiste. Der Kommissar behauptet weiters, Atomstrom würde zu "niedrigen Systemkosten und Strompreisen beitragen". Und er scheut auch nicht vor dem immer wiederkehrenden Argument der Atomlobby, dass Nuklearenergie zum Schutz des Weltklimas beitrage, zurück.

"Neue Kernkrafttechnologien"
Den Atomgegnern, die die Risken der Kernenergie als nicht akzeptabel und die Frage der Entsorgung nuklearer Abfälle als ungelöst betrachten, richtet der Fahrplan aus: Diesen Vorbehalten werde man mit "neuen Kernkrafttechnologien", die jedoch nicht näher präzisiert sind, entgegentreten.

Grünen-Chefin Eva Glawischnig ist empört: "Oettinger zeigt erneut sein wahres Gesicht als Handlanger der Atomindustrie. Ein Energiekommissar, der nach dem Super-GAU von Fukushima noch immer nicht verstanden hat, dass Atomkraft keine Zukunft hat, ist fehl am Platz." In diese Kerbe schlägt auch das BZÖ: "Oettinger ist völlig auf dem Holzweg."

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