Bei Bombenangriff

Kolumbien: Chef der FARC-Guerilla getötet

Ausland
05.11.2011 08:31
Der Anführer der linksgerichteten kolumbianischen Guerilla "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) ist von Militärs getötet worden. Alfonso Cano, der mit bürgerlichem Namen Guillermo Leon Saenz Vargas hieß, sei am Freitag bei einem Bombenangriff in der Umgebung der Ortschaft Suarez im Departement Cauca ums Leben gekommen. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos sprach am Samstag vom "härtesten Schlag" gegen die linksgerichteten Rebellen in ihrer Geschichte.

Der Staatschef forderte die Guerillagruppe auf, ihre Kämpfer zu entwaffnen. Die Regierung werde nicht locker lassen, bis die Kolumbianer in Frieden leben könnten. Vor dem Präsidenten hatten bereits der Gouverneur des Verwaltungsbezirks Cauca, Alberto Gonzalez Mosquera, sowie Verteidigungsminister Juan Carlos Pinzon seinen Tod bestätigt. Mosquera, sagte, mit Canos Tötung habe die kolumbianische Armee "eines ihrer wichtigsten militärischen Ziele erreicht".

Rebellenorganisation geschwächt
Cano hatte das Kommando der FARC 2008 übernommen (siehe Infobox), nachdem ihr langjähriger Chef, FARC-Gründer Manuel Marulanda alias "Tirofijo", im Alter von 80 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben war. Bis dahin war er der Chefideologe der Rebellen gewesen.

Wenige Wochen vor Marulandas Tod war bereits sein Stellvertreter Raul Reyes bei einem Angriff des kolumbianischen Militärs auf ein FARC-Lager im Nachbarland Ecuador getötet worden. Aus Protest hatte Ecuador damals die diplomatischen Beziehungen zu Kolumbien abgebrochen. Mit der Tötung von FARC-Militärchef Jorge Briceno Suarez alias "Mono Jojoy" war der kolumbianischen Armee im September 2010 ein weiterer Schlag gegen die zuletzt geschwächte FARC gelungen.

Gruppe zählt noch rund 8.000 Kämpfer
Die Gruppe wurde 1964 gegründet und gilt als bedeutendste Rebellenorganisation Kolumbiens. Ihr gehören nach Angaben aus Bogota noch rund 8.000 Kämpfer an, die vor allem in den Gegenden an den Grenzen zu Venezuela und Ecuador aktiv sind. Immer wieder bringt die FARC auch Menschen in ihre Gewalt. Die prominenteste FARC-Geisel war die Politikerin Ingrid Betancourt. Die Franko-Kolumbianerin war 2002 entführt und Mitte 2008 nach sechseinhalb Jahren freigelassen worden.

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