Paukenschlag
Neuer EZB-Chef Draghi senkt Zinsen auf 1,25 Prozent
Die meisten Ökonomen hatten trotz der drohenden Rezession und der Staatsschuldenkrise zunächst keine Zinssenkung erwartet. Niedrige Zinsen verbilligen Kredite zwar und können Investitionen und Konsum ankurbeln. Doch billiges Geld heizt auch die Inflation an - und die lag im Euro-Raum zuletzt bei drei Prozent und damit weit über dem Zielwert der Währungshüter von knapp unter zwei Prozent.
Die hohe Teuerung sprach nach Ansicht der meisten Volkswirte dafür, den wichtigsten Zins zur Versorgung der Geschäftsbanken im Euro-Raum mit Zentralbankgeld nicht zu senken. Die EZB hatte sich in diesem Jahr allmählich von ihrer Krisen-Politik des extrem billigen Geldes verabschiedet und den Leitzins in zwei Schritten von 1,0 auf 1,5 Prozent erhöht.
Zinssenkung mit Konjunkturschwäche begründet
Die Europäische Zentralbank begründete ihre erste Zinssenkung seit Mai 2009 mit der Konjunkturflaute und dem nachlassenden Inflationsdruck. "Der konjunkturelle Ausblick ist weiter von hoher Unsicherheit belastet", sagte der neue EZB-Präsident und fügte hinzu, dass die EZB ihre Wachstumsprognose für 2012 "sehr wahrscheinlich" senken werde.
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