Achtung, herzig!

Daddeln mit Grobi und Co in “Es war einmal ein Monster”

Spiele
02.11.2011 15:39
Er zeichnete für legendäre Lucas-Adventures wie "Monkey Island", "Maniac Mansion", "Full Throttle" oder "Grim Fandango" verantwortlich, ehe US-Entwickler Tim Schafer mit Double Fine Productions sein eigenes Studio gründete. Dessen bislang größter Wurf: das Metal-Action-Adventure "Brütal Legend". Weniger laut, dafür umso herziger geht es in Schafers jüngstem Spross zur Sache, mit dem sich der Entwickler erstmals einer gänzlich neuen Zielgruppe - nämlich Kindern und deren Eltern - zuwendet: "Sesamstraße – Es war einmal ein Monster".

Die Sesamstraße ist Kult. Seit ihrem Start 1969 in den USA, haben Grobi, das Krümelmonster, Oskar aus der Mülltonne und andere Figuren der erfolgreichen Fernsehserie Generationen von Kindern aus aller Welt zum Lachen gebracht und ihnen spielerisch Lerninhalte vermittelt. Mit "Sesamstraße – Es war einmal ein Monster" feiert das Franchise nun seinen Einstand auf der Xbox 360. Anders als im TV, wo das Erlernen von Buchstaben und Zahlen oftmals im Vordergrund steht, dreht es sich beim Spiel für Microsofts Bewegungssteuerung Kinect allerdings um das Vermitteln von sozialen Werten wie beispielsweise Freundschaft.

Wie das geht, zeigt bereits die erste Aufgabe, der sich der stets gut gelaunte Elmo und das Krümelmonster gegenübersehen. Weil offenbar jeder die Geburtstagsparty eines Monsters vergessen hat, gilt es andere Monster-Freunde, Kostüme, Essen und Musik für die Feierlichkeiten zu organisieren. Um das zu bewerkstelligen, müssen die kleinen Gamer vollen Körpereinsatz beweisen und etwa in der Rolle des Elmo auf dem Rücken des Monsters sitzend dieses durch einen Hindernisparcours lotsen. Da gilt es sich zu ducken, zu springen oder zur Seite zu lehnen, um beispielsweise Baumstämmen auszuweichen oder Bäche zu überqueren.

Bei der Wahl des passenden Outfits gilt es schließlich, den Wünschen und Vorgaben der plüschigen Freunde gerecht zu werden, während bei der Suche nach der richtigen Beschallung für die Party Rhythmusgefühl an den Tag gelegt werden muss. Die Arme und Hände fungieren dabei als Drumstick, der im Takt der Musik auf die virtuelle Trommel geschlagen werden muss. Hoch hinaus geht es hingegen, wenn sich Grobi und das Krümelmonster mit Flügeln aus Blättern in die Lüfte schwingen, um – unter heftigem Geflatter der Arme – Party-Snacks von einem Baum zu pflücken.

Wie wichtig es ist, seine Umwelt sauber zu halten, lernen Elmo und Co. im nächsten Kapitel des virtuellen Märchenbuchs, welches die Sesamstraßen-Charaktere durchlaufen. Dort treffen sie nämlich inmitten eines von Unkraut überwucherten Gartens auf Oskar und erleben fortan gemeinsam mit ihm eine Lehrstunde in Sachen Recycling: Der grüne Mist muss in die grüne Mülltonne geworfen werden, der rote in den roten Kübel. Je besser man sich bei Aufgaben wie diesen anstellt, desto mehr Punkte bzw. Sterne wandern auf das eigene Konto. Mit diesen können dann wiederum Extras wie Behind-the-Scenes-Videos und Artworks freigeschaltet werden. Letztere dürften aber weniger für die Kleinen, als für die Game-affinen Eltern dieser interessant sein.

Was "Sesamstraße – Es war einmal ein Monster" abgesehen vom intuitiven Gameplay und den pädagogisch wertvollen Inhalten jedoch auszeichnet, ist die ungemein liebevolle Aufmachung. Selbst wer bislang kein Faible für die plüschigen Schöpfungen von Jim Henson hatte, dürfte angesichts des hohen Putzigkeitsfaktor dahinschmelzen. Dieser lässt dann auch darüber hinwegsehen, dass die Steuerung mitunter nicht ganz so sauber funktioniert, wie man es gerne hätte, oder dass die Menünavigation etwas umständlich geraten ist.

Fazit: "Sesamstraße - Es war einmal ein Monster" richtet sich an die ganz Kleinen unter uns Gamern und ist daher auch nur für diese (plus dazugehörigen Eltern) interessant - singen, springen und tanzen kann man schließlich auch anderswo, etwa mit Ubisofts "Rayman Raving Rabbids". Was "Es war einmal ein Monster" jedoch positiv von derartigen Mini-Games-Sammlungen abhebt, sind die pädagogisch wertvollen Zwischentöne und Lehren, die Kinder beim Spielen daraus fürs Leben ziehen können.

Plattform: Xbox 360 (erfordert Kinect)
Publisher: Microsoft
krone.at-Wertung: 8

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