"Twilight"-Saga

“Breaking Dawn – Teil 1” jetzt in unseren Kinos

Kino
23.11.2011 10:06
Ein Vampir auf Hochzeitsreise: Flitterwochen in Brasilien! Edward (Robert Pattinson) und Bella (Kristen Stewart) in Rio de Janeiro. Schwüle Nächte und stürmisches Drängen auf einem paradiesischen Eiland. Endlich Zeit der Zärtlichkeit im vierten Teil der "Twilight"-Saga, "Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht".

Sie hatte sich in die zärtliche Ausweglosigkeit ihrer Begegnung und Liebe gefügt wie in eine selbst auferlegte Bewährung. Schicksalsergeben und fest in ihrem Entschluss. Denn sie war ihm vom ersten Moment an verfallen. Konnte sich nicht mehr lösen von seinem bernsteinfarbenen Blick, in dem eine fremde Welt, eine fremde Versuchung wie in flüssiges Gold eingegossen funkelte.  Augen, die sein schneeweißes Antlitz beherrschten.

Dass seine Lippen bisweilen von Tierblut benetzt sein würden, erfuhr sie erst später. Von Anbeginn an war es die rechte Zeit für diese Amour fou zwischen einem Vampir, einem reformierten seiner Art, der nicht nach menschlichem Hämoglobin giert – und einem irdischen Mädchen. Edward Cullen und Bella Swan. Fantasiegestalten, die durch die US-amerikanische Autorin Stephenie Meyer zu literarischer Form fanden, um weltweit einen Vampir-Hype mit hohem Romantikfaktor auszulösen.  

Seit Shakespeares Drama "Romeo und Julia" – jenes archetypische Liebes- und Opferpaar, das zugleich Sehnen, scheue Sinnlichkeit und die Unschuld der Jugend verkörperte – hatte sich keine Lovestory so vehement den Weg zu wild pochenden Teenagerherzen gebahnt. Eine amouröse Annäherung, bei der Vernunft und Liebe getrennte Wege gehen. Weil es ohnehin nur den einen Weg gibt: den zueinander – Herz über Kopf. Stephenie Meyer hat den Vampir-Mythos mit ihrer mehrbändigen "Bis(s)-Saga" von seinem modrig-spinnwebenverhangenen Image befreit und zugleich einen sexy New-Age-Werwolf-Typus platziert – Jacob Black (gespielt von Taylor Lautner) –, der stark und sensibel, bisweilen auch recht eifersüchtig über Bellas Glück mit dem Blutsauger-Adonis wacht. Um dann plötzlich wieder im silbergrauen Pelz und gelenkt von animalischen Instinkten im finsteren Tann unterzutauchen.

Wir erinnern uns: In "New Moon" war Bella vom unerklärlichen Verschwinden Edwards am Boden zerstört. Allein die Freundschaft zu Jacob konnte sie aufrichten. Eine Nähe, durch die auch ihre Loyalität auf die Probe gestellt wurde. Denn Werwölfe und Vampire sind einander feindlich gesinnt. Nach den Büchern "Bis(s) zum Morgengrauen", "Bis(s) zur Mittagsstunde" und "Bis(s) zum Abendrot", erschien Stephenie Meyers vierter Band der Lovestory mit Biss im amerikanischem Original am 2. August 2008 und erwies sich sofort als Bestseller.

MTV berichtete am 5. August 2008, dass sich der Band bereits am ersten Tag über 1,3 Millionen Mal verkauft habe. Weltweit gingen über 22 Millionen Bücher der Vampir-Reihe über den Ladentisch. Eine Auflage, mit der sie selbst J. K. Rowling und deren "Harry Potter"-Hype schlug. Meyer, die vormals unbekannte Schriftstellerin, die mit ihrem Mann, einem Buchhalter, und den drei Söhnen das Leben einer Hausfrau geführt hatte, war plötzlich Star-Autorin. Als überzeugte Mormonin trinkt sie keinen Alkohol und war nach eigenen Aussagen noch nie in einem nicht jugendfreien Film. Dass sich ihre "Twilight-Saga" drastisch vom Mainstream populär-aufgeklärter Jugendliteratur abhebt und, man staune, Hunderte Seiten lang auf scheues Sehnen setzt – und trotz zelebrierter Enthaltsamkeit eine weltweite einer ständigen Sexualisierung ausgesetzte Teenagerleserschaft zu faszinieren versteht, ist Meyers Masche.

"Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht (Teil 1)" zeigt sich filmisch erwachsener und lässt einer Verlobung die Traumhochzeit Bellas und Edwards folgen. Die Flitterwochen auf einem einsamen Eiland in den Weiten des Ozeans vor Rio de Janeiro geben lang unterdrückter Leidenschaft endlich Raum, jeglicher Zeit enthoben und untermalt vom Brandungsrauschen. Dass Edwards latenter Blutdurst und sein mühsam gezügeltes sexuelles Verlangen zu blauen Flecken bei Bella im zärtlich-sinnlichen Nahkampf führen, ist Vorzeichen für weit einschneidendere Veränderungen.

Denn schon nach wenigen Nächten ist Bella schwanger. Der Vampirfötus, Frucht einer abnormen Liebe, nimmt schnell monströse Ausgestaltung an, scheint Bellas Leib förmlich zu sprengen. Die Niederkunft gerät zum Todeskampf für Edwards große Liebe. In seiner Verzweiflung – und um Bellas dahinschwindendes Leben zu retten, injiziert er ihr sein Gift ins Herz. Zwischen einem letzten irdischen Aufbäumen und der unaufhaltsamen Verwandlung zur Vampirin wird Bella einer Tochter, Renesmee, das Leben schenken. Ein kleines Wesen, das nach Blut giert und Zwietracht säen wird zwischen dem Cullen-Clan und den Volturi-Vampiren.

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