Hochdramatisch

2:2 – Austria Wien verpasst Sensation gegen Alkmaar

Fußball
20.10.2011 20:54
Die Wiener Austria ist am Donnerstag in der dritten Runde der Europa League für eine couragierte Leistung mit einem Remis bei AZ Alkmaar belohnt worden. Den möglichen Sieg in den Niederlanden verspielten die Wiener allerdings nach 2:0-Führung durch ein Eigentor von Dirk Marcellis (18.) bzw. einen Treffer von Alexander Gorgon (29.) in der Schlussphase. Peter Hlinka traf ins eigene Tor (80.), Pontus Wernbloom per Kopf (83.).

Mit vier Punkten aus drei Spielen liegt die Austria in Gruppe G weiter auf dem dritten Tabellenplatz, die Aufstiegschancen sind aber weiter intakt. Tabellenführer ist nach einem 4:1 in Malmö der ukrainische Vertreter Metalist Charkiw. Alkmaar folgt mit fünf Zählern auf Platz zwei.

Austria-Trainer Karl Daxbacher setzte wie zuletzt auf ein 4-2-3-1-System mit dem Niederländer Nacer Barazite als Solostürmer. Für Kapitän Roland Linz blieb damit erneut nur die Ersatzbank. Anstelle des gesperrten Alexander Grünwald begann im zentralen Mittelfeld neben Florian Mader Routinier Hlinka. Alkmaar-Trainer Gertjan Verbeek verzichtete mit dem US-Amerikaner Altidore vorerst ebenfalls auf einen namhaften Angreifer.

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Gefährliche Konter der Austria
Alkmaar startete leicht feldüberlegen, fiel nach dem 0:1 aber immer weiter zurück. Ein Schuss von Roy Beerens (6.) über das Tor und einer daneben von Spielmacher Rasmus Elm (23.) waren die einzige Ausbeute. Die Austria agierte aus einer gestaffelten Abwehr und war immer wieder durch Konter gefährlich. Barazite wurde am Strafraum von Niklas Moisander zu Fall gebracht, den scharfen Junuzovic-Freistoß parierte AZ-Keeper Alvarado (14.).

Glück hatten die Wiener, weil ein frühes Foul von Mader an Beerens nicht mit einem Elfmeter bestraft wurde (6.). Bei einem Gegenstoß von Adam Maher musste sich Austria-Keeper Pascal Grünwald mit einer Faustabwehr auszeichnen (39.). Nach Seitenwechsel legten die Niederländer einen Gang zu, schnürten die Austria phasenweise am eigenen Sechzehner ein, kamen trotz einiger gefährlicher Flanken aber selten zu zwingenden Torchancen.

Später Doppelschlag der Niederländer
Grünwald musste bei einem Schuss von Beerens eingreifen (68.), Pontus Wernbloom brachte den Ball aus wenigen Metern nicht im Tor unter (71.). Auf der Gegenseite wurde ein Treffer von Jun zu Recht wegen Abseits aberkannt (70.). Alvarado entschärfte einen sehenswerten Schuss von Barazite (77.), dann folgte der Doppelschlag der Niederländer, die ihren Kapitän Niklas Moisander in der Nachspielzeit noch mit Gelb-Rot verloren.

Wiedersehen mit Didulica
Alkmaar hat von seinen 45 Europacup-Heimspielen seit 1977 weiterhin nur zwei verloren. Die Austria wurde für ihre Effektivität auf internationaler Ebene aber zumindest mit einem Punkt belohnt. Bereits vor Anpfiff wurde Alkmaars Joey Didulica, der seine Karriere beendete, verabschiedet. Die 750 mitgereisten Austria-Fans feierten den Torhüter, der von 2003 bis 2006 in Wien gespielt hat, euphorisch.

Meinungen zum Spiel
Karl Daxbacher (Austria-Trainer): "Das Spiel ist so gelaufen, wie ich es erwartet und erhofft habe. Wir haben taktisch sehr gut umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Es war logisch, dass wir irgendwann unter Druck geraten. Letztendlich hat sich Alkmaar den Ausgleich auch verdient. Der Druck war dann schon sehr groß. Wenn man 2:0 führt, ist man auf alle Fälle enttäuscht. Wir haben den Sieg vor Augen gehabt. Wenn wir vorher gesagt hätten, wir spielen 2:2, hätten wir das aber sehr gerne genommen. Ich muss der Mannschaft zu der guten Leistung gratulieren. Wir haben noch zwei Heimspiele und ein Auswärtsspiel. Vielleicht können wir es noch packen."

Gertjan Verbeek (Alkmaar-Trainer): "Aufgrund der Einstellung in der ersten Spielhälfte ist es nicht gut gelaufen. Die Konzentration hat gefehlt, das hat sich in der zweiten Hälfte geändert. Das war ausschlaggebend. Das 2:2 war hochverdient. Die Austria hat sich sehr gut auf uns eingestellt. Sie haben in der ersten Hälfte aufgrund unserer Ballverluste gut gekontert."

Zlatko Junuzovic (Austria-Mittelfeldspieler): "Ich bin stolz auf die Mannschaft. Die erste Spielhälfte war unsere bisher stärkste Saisonleistung. Es war wichtig zu sehen, dass wir auch mit einer Mannschaft wie Alkmaar durchaus mithalten können. Alkmaar ist vor dem Spiel sehr starkgeredet worden. Dass wir besser waren, ist ein gutes Zeichen. Wir hätten auch das 3:0 machen können."

Nacer Barazite (Austria-Stürmer): "Es fühlt sich an, als ob wir verloren hätten. Wir waren sehr lange vorne, haben dann aber dumme Tore kassiert. Wir mussten sehr viel laufen und hätten einige Konter besser spielen können, aber am Ende ist es doch ein gutes Resultat."

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(Bild: KMM)



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