Neues Programm

Stermann und Grissemann sind gerne peinlich

Adabei
11.10.2011 09:38
Mit ihrem Programm "Stermann" kehren Dirk Stermann und Christoph Grissemann auf die Bühne zurück. Im krone.at-Interview berichten die beiden Kabarettisten nicht nur, wie es zum Titel des neuen Kabaretts kam, sondern verraten auch, dass sie selbst ebenfalls einiges einstecken können.

"Aus reiner Unkonzentriertheit" habe Dirk Stermann vergessen, "Text für seinen Kollegen Christoph Grissemann reinzuschreiben", ist in der Ankündigung für das neue Programm zu lesen. Die Wahl des Titels habe aber weit pragmatischere Gründe, argumentiert Stermann. "Auf den Namen Stermann reagieren die Leute besser als auf den Namen Grissemann. Weil Stermann schön klingt." Außerdem sei er auch der größere Sympathieträger, muss Grissemann neidlos eingestehen. Und dann ginge es im Stück ja auch um Stermann, der versuche, über sich zu reden. "Ich habe die Rolle des Störenfrieds, der sein Stück zerstört", so Grissemann weiter.

Doch im Grunde stecke da noch viel mehr dahinter, berichtet Stermann mit Nachdruck. Sein "Lebenstraum" werde nämlich von seinem Kollegen auf der Bühne zunichtegemacht. "Ich will ja nicht, dass die Leute immer nur das glauben, was über mich in den Zeitungen steht." Doch über sein Leben könne er in Wahrheit auf der Bühne nicht viel berichten, da käme ihm Grissemann nämlich ständig in die Quere.

"Knallroter" Stermann auf der Bühne
"Es wird für mich ein sehr, sehr peinlicher, sehr, sehr schmerzhafter Abend, den die Leute aber sehr, sehr lustig finden werden", gesteht Stermann ein. Leicht könnte es auch vorkommen, dass er an so manchem Abend "knallrot" werde. Denn immerhin wolle Grissemann unter anderem auch Details über sein Privatleben berichten, von denen es ihm selbst lieber wäre, sie würden nicht coram publico verraten werden.

Dennoch, peinlich wird den beiden Kabarettisten nicht so schnell etwas. Denn immerhin müsse man auf der Bühne die "Momente der Peinlichkeit" auskosten, denn nur "dann kann es wieder gut werden", erläutert Grissemann. "Ich bin ein großer Freund von Scheitern und Peinlichkeiten", fährt er fort. "Alles andere ist affektiert und aufgeblasen." Über sich selbst lachen zu können, das sei schließlich auch ein Rezept ihres Erfolges, räumt er zudem ein. Denn nur dann habe man das Recht, auch über andere zu lachen. "Wir greifen andere Leute an, aber das funktioniert nur, wenn man sich selbst zerstört", so die gnadenlos ehrliche Erkenntnis der beiden.

Mit Termindruck zum neuen Programm
Keine zündende Idee, sondern Termindruck führe bei ihnen schließlich dazu, dass ein Stück entsteht. Dabei muss es manches Mal auch richtig schnell gehen, so wie bei der Konzeption von "Stermann", plaudert der Namensgeber aus dem Nähkästchen. "Bei diesem Programm haben wir einen großen Fehler gemacht. Wir wollten es im Sommer schreiben, aber ich bin im Juli weggefahren und er im August und das war sehr schlecht." Fünf Tage seien sie schließlich gemeinsam unterwegs gewesen und in dieser kurzen Zeit sei dann auch das neue Bühnenprogramm entstanden.

Dabei empfänden sie es schwerer, für die Bühne zu schreiben, als fürs TV. Denn während Fernseharbeit "Wegwerfkomik" sei, müsse auf der Bühne "auch jeder Satz seine Gültigkeit haben", ist sich Grissemann sicher. Immerhin werde ein Programm rund 400 Mal gespielt und das Publikum erwarte sich für den Eintrittspreis Qualität, die sie selbstverständlich jeden Abend aufs Neue liefern wollen.

Und dann verrät Stermann noch, dass nach rund 300 Abenden auf der Bühne "die letzten hundert Vorstellungen für mich körperliche Qual sind" und so viel Zeit gemeinsam mit dem Kollegen auch mal kleine Streitereien provozieren könnte. "Darum hätte ich das Stück auch gerne so gemacht, dass ich alleine auf der Bühne stehe." Hat er aber nicht. Und deshalb darf sich das Publikum auch auf Stermanns und Grissemanns neues Programm "Stermann" freuen, das ab 19. Oktober im Rabenhof Theater zu sehen sein wird.

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(Bild: kmm)



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