Erste Auszahlungen

Opfer von Betrüger Madoff werden entschädigt

Ausland
05.10.2011 13:07
Im größten Betrugsfall der Finanzgeschichte bekommen nun die ersten Opfer des Milliardenbetrügers Bernard Madoff Geld zurück. Der Insolvenzverwalter Irving Picard teilte am Dienstag mit, er werde am Mittwoch die ersten Auszahlungen an Geschädigte vornehmen. Die US-Justiz hatte im Juli eine erste Summe von 272 Millionen Dollar (206 Millionen Euro) für Entschädigungszahlungen freigegeben.

Es handle sich um "die erste Rückgabe gestohlener Gelder an von Madoff geprellte Kunden", sagte Picard. Bedeutende Summen könnten aber wegen derzeit noch laufender Berufungsverfahren nach wie vor nicht nicht ihre rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben werden, fügte er hinzu. Viele Kunden von Madoff seien dringend auf das Geld angewiesen.

Bisher 8,7 Milliarden Dollar sichergestellt
Da der Insolvenzverwalter inzwischen weitere Streitfälle beilegen konnte, stehen 312 Millionen Dollar für die Entschädigung von rund 1.230 Kontoinhabern zur Verfügung. Nachdem ein Gericht im Juli die Entschädigungszahlen genehmigt hatte, dürfen sich die Madoff-Opfer im Durchschnitt über rund 222.000 Dollar freuen.

Picard stellte bisher 8,7 Milliarden Dollar aus Madoffs Vermögen und von Investoren sicher, die vom Milliardenbetrug profitiert hatten. Das ist die Hälfte von rund 17,3 Milliarden Dollar, die Madoff-Opfer von Picard zurückfordern.

Madoff zu 150 Jahren Haft verurteilt
Madoff war im Dezember 2008 auf dem Höhepunkt der Finanzkrise festgenommen worden, nachdem er über Jahre hinweg mithilfe eines komplexen Systems Tausende Anleger um geschätzte 65 Milliarden Dollar geprellt hatte. Die Anleger verlangten ihr Geld zurück.

Im Jahr 2009 wurde Madoff zu 150 Jahren Haft verurteilt. Im Prozess gestand er, die ihm anvertrauten Summen nie angelegt zu haben. Zu seinen Opfern zählen Banken, Privatleute und Wohltätigkeitsorganisationen.

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