Neureiche Russen

Milliardärs-Klub Anschi: “Wollen mit ManU mithalten”

Fußball
04.10.2011 11:03
Der neureiche russische Klub Anschi Machatschkala hat hohe Ziele. "Wir wollen die beste Mannschaft Russlands werden und international Geschichte schreiben - spätestens in zwei Jahren soll Anschi in der Europa League oder Champions League spielen", sagte Spielertrainer Roberto Carlos am Dienstag. Der Brasilianer ist in der vergangenen Woche nach der Trennung von Trainer Gadschi Gadschijew gemeinsam mit dem bisherigen Assistenten Andrej Gordejew vorerst mit der Leitung der Mannschaft betraut worden.

Carlos steht seit einem halben Jahr in Diensten des Klubs aus der islamisch geprägten Teilrepublik Dagestan. "Wir arbeiten hart daran, um einmal mit Real Madrid oder Manchester United mithalten zu können", sagte der 38-Jährige in der Moskauer TV-Fußball-Show "90x60x90".

Dafür sollen in Zukunft nach Stürmerstar Samuel Eto'o weitere Spitzenspieler wie Frank Lampard oder Steven Gerrard verpflichtet werden. "Ziel ist es, die besten russischen Spieler zu holen. Außerdem wollen wir im kommenden Jahr noch ein, zwei Stars unter Vertrag nehmen", erklärte der Defensivspieler.

Carlos vom Klubpräsidenten begeistert
Möglich macht dies der dagestanische Milliardär Sulejman Kerimow, der sich zu Jahresbeginn zum Vereinspräsidenten küren ließ. Von ihm ist Carlos begeistert. "Kerimow bot mir an, über mein Karriereende hinaus im Klub zu arbeiten. Zwar liegen mir Offerten aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und Brasilien vor, aber das ist das beste Angebot", betonte der Brasilianer.

Der Kontrast zwischen den Fußball-Millionären und der allgemeinen Lage in Dagestan könnte kaum größer sein. Die oft einem Bürgerkrieg gleichenden Zustände - fast täglich liefern sich islamistische Terroristen, kremltreue Truppen und kriminelle Banden Gefechte - stören Carlos angeblich nicht, obwohl es "manchmal Explosionen" gebe.

"Ich fürchte mich nicht in Russland"
"Aber Kerimow stellt uns zur Verfügung, was wir brauchen: einen Wagen mit Chauffeur und Sicherheit. Ich fürchte mich jedenfalls nicht in Russland - nur an die Kälte habe ich mich noch nicht gewöhnt." Dabei bekommen Carlos und Co. von der beängstigenden und brutalen Lebenswirklichkeit in Dagestan kaum etwas mit: Die Mannschaft lebt und trainiert in Moskau. Nur zu "Heimspielen" fliegt das Team ein.

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(Bild: KMM)



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