Talfahrt geht weiter

Angst vor Rezession sorgt erneut für Kursgemetzel

Ausland
22.09.2011 19:45
Die Angst vor einer weltweiten Rezession hat die internationalen Börsen am Donnerstag erneut auf Talfahrt geschickt. Herabstufungen von Banken in Italien und den USA und mehrere Warnungen vor einer Ausweitung der Schuldenkrise, angefangen von der US-Notenbank Fed, sorgten für heftige Turbulenzen auf den Aktienmärkten. An der Wiener Börse fiel der Leitindex ATX um ganze 6,09 Prozent auf ein 25-Monats-Tief.

In Wien wurden vor allem Bankwerte stark nach unten gezogen. Die Erste-Group-Titel sackten um 10,03 Prozent ab, Raiffeisen Bank International um 8,37 Prozent. An der New Yorker Wall Street war der Dow-Jones-Index zuvor mit einem Minus von 1,45 Prozent in den Handel gestartet.

Am Handelsplatz in Frankfurt am Main schloss der deutsche Leitindex DAX mit 4,96 Prozent im Minus bei 5.164 Punkten. Auch an anderen wichtigen Handelsplätzen in Europa schlossen die Börsen am Donnerstag im Minus. Der FTSE-Index in London lag zum Handelsschluss um 4,67 Prozent im Minus.

Die Mailänder Börse schloss mit minus 4,52 Prozent, die Börse in Madrid mit minus 4,62 Prozent. In Paris lag der Leitindex CAC-40 am Ende sogar um 5,25 Prozent unter dem Schlusskurs vom Mittwoch. Der EuroStoxx 50 sank um 4,79 Prozent auf 1.995,75 Punkte.

Reaktion auf Herabstufungen und neue Warnungen
Die neuerliche Talfahrt der Finanzmärkte war die Reaktion auf die Senkung der Kreditwürdigkeit von US-Banken durch die Ratingagentur Moody’s und die Herabstufung von sieben italienischen Banken, darunter auch die Bank-Austria-Mutter UniCredit, durch Standard & Poor’s. Auch die jüngsten Aussagen der Fed wirkten sich negativ aus. Die Notenbank hatte am Mittwoch zusätzliche Stützungsmaßnahmen angekündigt und diese mit "signifikanten Abwärtsrisiken" für die US-Wirtschaft begründet.

Euro-Schuldenkrise als Gefahr für die Weltwirtschaft
Zudem wandten sich am Donnerstag sechs G-20-Staaten in einem Brandbrief an die Euro-Zone. Australien, Großbritannien, Kanada, Indonesien, Mexiko und Südkorea riefen die Regierungen der Währungsunion dazu auf, ihre Schuldenkrise in den Griff zu bekommen. Die Schuldenprobleme der Euro-Staaten dürften nicht die Weltwirtschaft in Mitleidenschaft ziehen, hieß es in dem Schreiben.

Der Präsident der Weltbank, Robert Zoellick, forderte ebenfalls eine schnelle Lösung der Schuldenprobleme in Europa, wie auch in den USA und in Japan. Zur gleichen Zeit warnte auch die Europäische Zentralbank: Die Euro-Krise und die anhaltende Überschuldung einzelner Mitgliedstaaten gefährdeten die Zukunft der Gemeinschaftswährung.

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