"Colombiana"

Zoe Saldana als sexy Latina-Version von Lara Croft

Kino
14.09.2011 15:08
Man nehme eine rachsüchtige, sexy Frau, ziehe ihr möglichst wenig an, drücke ihr jede Menge Waffen in die Hand und werfe ihr immer wieder ein Paar Männer zum Abschuss vor. Nach diesem Rezept lässt Regisseur Olivier Megaton ("Transporter 3") in seinem neuen Film "Colombiana" (Kinostart: 16. September) Hauptfigur Cataleya so heiß werden, bis sie innerlich brodelt und eine Luxusvilla mit mehr Wachpersonal als Zimmern in Schutt und Asche legt.

Zerbrechlich und einsam nach dem Mord an ihren Eltern bindet sich Cataleya (Zoe Saldana, "Avatar") an ihren Onkel Emilio, einen Auftragsmörder, dem sie schon als Kind erklärt: "Ich möchte ein Killer werden." Was stark an "Léon - Der Profi" erinnert, ist von Megaton auch als Hommage gedacht. Luc Besson führte damals Regie, bei "Colombiana" zählt er zu den Produzenten.

Als Emilio Cataleyas tödlichen Feldzug gegen das Drogenkartell durchschaut, das dem Mädchen mit neun Jahren die Familie nahm, kommt es zum Zerwürfnis - und zum ersten Mal fließen bei Cataleya Tränen. Ängstlich weist sie auch stets persönliche Fragen ihres Freundes zurück, verschwindet, wenn er hinter ihre harte Fassade schauen will.

Diese kalte und zielstrebige Seite zeigt Saldana, wenn ihre Figur - eine Art Latina-Version von Lara Croft - auf blutrünstige Tour geht. Mit verbissener Miene will sie mehr als 30 mal nur den Tod. Dabei kommen mitunter unkonventionelle Mordwaffen wie Hunde und Haie zum Einsatz. Dahinter steckt viel Vorbereitung: Das leise Heranschleichen an Opfer guckte sich Saldana mit stundenlangen Naturdokumentationen bei Tieren ab. Für den Mord an Cataleyas Erzfeind Marco (Jordi Molla, "Knight and Day") nahm die athletische Darstellerin Kampftraining.

In einem engen Badezimmer gehen die zwei mit Fäusten, Handtüchern und Zahnbürsten aufeinander los. Anspruchsvoll für Schauspieler wie Kameraleute: schnelle Schläge, schnelle Schnitte. Wem das bekannt vorkommt, erklärt Regisseur Megaton: "Mir schwebte ein Actionfilm à la Jason Bourne vor, nur eben mit einer Heldin statt eines Helden."

Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film: Filmemacher Olivier Megaton setzt ganz auf den Sexappeal seiner Heroine, "Avatar"-Beatuy Zoe Saldana, die rassig-rasant, halbnackt und mit Riesenknarre als martialisch-megageile Blickoase fungiert - und so genau dem Tagtraumschema hormongesteuerter männlicher Jugendlicher entspricht.

Dass sie fast zwei Dutzend, no na, Bösewichten das Lebenslicht auspustet, bevor sie sich ans Massakrieren des Mörders ihrer Eltern macht, ist wohl blutiges Füllmaterial für einen Actionreißer, der von Anfang an jeglichen dramaturgischen Ballast abwirft, also nur Krawallspektakel sein will - und unverkennbar die Handschrift von Produzent Luc Besson trägt, der allerdings mit "Nikita" oder "Léon - Der Profi" ganz andere Kaliber des stilisierten Thrillers schuf. Und by the way: Saldana hat weit mehr drauf!

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