9/11 - die Folgen

Westliche Welt im “Krieg gegen den Terror”

Ausland
07.09.2011 15:38
11. September 2001: In New York und Washington werden fast 3.000 Menschen getötet. Am Tag danach verurteilt der UNO-Sicherheitsrat die Anschläge einstimmig. So gut wie die ganze Welt erklärt sich solidarisch mit den USA. Eine Chronologie.

20. September 2001: In einer außerordentlichen Rede vor dem Kongress nennt US-Präsident George W. Bush das Terrornetzwerk Al-Kaida und dessen Chef Osama Bin Laden als Urheber der Anschläge. Er verlangt von den in Afghanistan herrschenden radikal-islamischen Taliban die Auslieferung Bin Ladens. Ansonsten werde es einen "Krieg gegen den Terror" geben. Der Rat der Geistlichen in Afghanistan ruft Bin Laden auf, das Land freiwillig zu verlassen.

7. Oktober: Mangels Auslieferung greifen die USA die Taliban und die Al-Kaida in Afghanistan an. Das US-Verteidigungsministerium bestätigt, dass eine kleine US-Einheit in Afghanistan bereits nach Bin Laden sucht. Dieser ruft in einer Videobotschaft zum Heiligen Krieg gegen die USA auf.

8. November: Der pakistanische Staatschef Pervez Musharraf bekennt sich zu Bushs Anti-Terror-Koalition.

13. November: Bush erlässt eine Verordnung, die dem Pentagon erlaubt, Ausländer ohne Anklageerhebung auf unbestimmte Zeit in Gewahrsam zu nehmen. Die USA erhöhen das Kopfgeld auf Bin Laden von 5 Millionen auf 25 Millionen Dollar. Dieser streitet zunächst jede Verantwortung ab, in einem später entdeckten Video spricht er aber mit Mitstreitern über die Planung der Flugzeuganschläge und bekennt sich dann in weiteren Botschaften zur Führungsrolle der Al-Kaida: Er selbst habe die 19 Attentäter vom 11. September ausgewählt.

Dezember: Im Höhlensystem der Bergfestung Tora Bora und mittlerweile auch in Pakistan suchen US-Soldaten nach Bin Laden. Zwei Tage vor Weihnachten will der "Schuhbomber" Richard Reid, der sich als Schüler Bin Ladens sieht, ein Transatlantik-Flugzeug zum Absturz zu bringen. Passagiere überwältigen ihn rechtzeitig. Der Brite wird später zu lebenslanger Haft verurteilt.

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11. Jänner 2002: Die ersten Gefangenen werden von Afghanistan aus zum US-Militärstützpunkt Guantanamo auf Kuba geflogen und dort zunächst in Maschendrahtkäfige gesperrt.

29. Jänner: Bush zählt in seinem ersten Bericht zur Lage der Nation neben den Irak, den Iran und Nordkorea zur "Achse des Bösen".

7. Februar: Bush verfügt, dass Gefangene aus den Reihen der Taliban oder Al-Kaida nicht als Kriegsgefangene zu betrachten sind. Damit gilt für sie auch nicht die Genfer Konvention, die faire Gerichtsverfahren verlangt sowie Folter und entwürdigende Behandlung verbietet.

März: US-Militärs beginnen eine neue Großoffensive in den Bergen nahe der Stadt Gardes in Ostafghanistan, wo hochrangige Al-Kaida-Mitglieder in Höhlenverstecken vermutet werden.

11. April: Auf der tunesischen Ferieninsel Djerba kommen bei einem Anschlag vor einer Synagoge 21 Menschen ums Leben, darunter deutsche und französische Urlauber.

18. April: Angesichts des ungelösten Konflikts in Tschetschenien und Anschlägen über den Nordkaukasus, wo Islamisten ein Emirat errichten wollen, hinaus, erklärt der russische Präsident Wladimir Putin, der "Krieg gegen den Terror" betreffe auch Russland.

14. Juni: Ein Selbstmordattentäter reißt vor dem US-Konsulat in der pakistanischen Hafenstadt Karachi 14 Menschen mit sich in den Tod.

12. September: Bush fordert vor der UNO die "sofortige und bedingungslose" Zerstörung des irakischen Arsenals an Massenvernichtungswaffen und kündigt notfalls einen Alleingang der USA an.

11. Oktober: Der US-Kongress bevollmächtigt Bush zu einem Schlag gegen den Irak. International ist eine Militäraktion umstritten.

12. Oktober: Bei einem Doppelanschlag auf zwei von Touristen besuchte Nachtklubs auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali sterben 202 Menschen, darunter zahlreiche ausländische Terroristen. Für die Attentate wird die Al-Kaida-nahe radikal-islamische Gruppe Jemaah Islamiyah verantwortlich gemacht.

5. November: Ungewöhnlich für Kongresswahlen gewinnen Bushs Republikaner als Partei des amtierenden Präsidenten die Mid-Term-Elections. Nach seiner umstrittenen Wahl und den ersten Monaten im Amt war Bush vor 9/11 in Umfragen angeschlagen gewesen.

12. November: In einer Tonbandbotschaft warnt Bin Laden vor künftigen Anschlägen auf amerikanische Ziele.

28. November: Bei einem Selbstmordanschlag auf ein Hotel im kenianischen Mombasa sterben 18 Menschen, darunter Israelis. Fast gleichzeitig verfehlen zwei Raketen ein mit 261 Menschen besetztes israelisches Charterflugzeug, das von Mombasa aus startet.

2. Dezember: US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld genehmigt Vernehmungstechniken wie das Überstülpen von Kapuzen, Entkleiden, Isolierung und den Einsatz von Hunden, um Angst zu erzeugen. Die Pauschalerlaubnis wird später wieder aufgehoben, Genehmigungen sind danach von Fall zu Fall einzuholen.

24. Dezember: US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld erteilt den ersten Marschbefehl für Soldaten in die Golfregion.

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27. Jänner 2003: Die UNO-Chefwaffeninspektoren werfen dem Irak in ihrem Bericht für den UNO-Sicherheitsrat Versäumnisse vor, fordern aber mehr Zeit für weitere Inspektionen.

5. Februar: US-Außenminister Colin Powell legt dem UNO-Sicherheitsrat angebliche Beweise dafür vor, dass der irakische Machthaber "Saddam Hussein und seine Regierung ihre Bemühungen verschleiern, Massenvernichtungswaffen herzustellen". Das stellt sich später als falsch heraus.

11. Februar: Bin Laden ruft in einer Tonbandbotschaft Muslime in aller Welt zum Widerstand gegen den Krieg im Irak auf.

24. Februar: Die USA legen gemeinsam mit Großbritannien und Spanien dem Weltsicherheitsrat eine vor allem von Frankreich, Russland, China und Deutschland abgelehnte und später zurückgezogene Resolution vor, die einen Krieg gegen den Irak legitimieren soll.

17. März: Bush betont, der Irak besitze "einige der tödlichsten Waffen, die jemals entwickelt wurden".

20. März: Die US-Streitkräfte greifen den Irak ohne UNO-Mandat an.

9. April: US-Truppen nehmen Bagdad ein, Machthaber Saddam Hussein entkommt.

1. Mai: Bush erklärt auf einem Flugzeugträger vor der Aufschrift "Mission Accomplished" die wichtigsten Kampfhandlungen im Irak für beendet.

12. Mai: Bei einem zeitlich abgestimmten Serienanschlag auf Wohngebiete von westlichen Ausländern in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad sterben 35 Menschen, 194 werden verletzt.

16. Mai: Bei einer Anschlagsserie in Casablanca werden 45 Menschen getötet. Die an fünf Orten in der marokkanischen Stadt gezündeten Sprengsätze richten sich gegen überwiegend von Juden und westlichen Ausländern besuchte Einrichtungen.

September: Der pakistanische Innenminister Faisal Saleh Hayat sagt, durch die Festnahme von Al-Kaida-Kämpfern hätten sich Spuren ergeben. Der genaue Aufenthaltsort Bin Ladens sei zwar nicht bekannt, aber "die Schlinge zieht sich zu".

18. Oktober: Auf einem Tonband ruft Bin Laden zu Anschlägen auf die USA und die Länder auf, die den Amerikanern im Irak helfen.

15. und 20. November: Bei einer Serie von Selbstmordanschlägen werden in Istanbul insgesamt 62 Menschen getötet. Ziele sind zwei Synagogen, das Konsulat der britischen Regierung und eine Filiale der britischen Großbank HSBC. Unter den Toten ist der britische Generalkonsul Roger Short.

13. Dezember: Der gestürzte irakische Präsident Saddam Hussein wird in einem Bunker bei Tikrit gefunden und gefangen genommen.

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11. März 2004: Bei Ans Marokko stammende Verdächtige sollen auch in die Anschläge von Casablanca verwickelt gewesen sein. Drei Wochen später sprengt sich der mutmaßliche Rädelsführer Sarhane Ben Abdelmajid Fakhet bei einer Razzia in einem Vorort von Madrid mit mehreren Komplizen in die Luft.

14. April: Bin Laden bietet den Europäern einen Waffenstillstand an, wenn sie ihre Soldaten aus muslimischen Ländern abziehen.

April: Der Sprecher der US-Armee in Afghanistan erklärt: "Wir sind sicher, dass wir Osama bin Laden dieses Jahr fassen."

Fotos dokumentieren den Missbrauch irakischer Gefangener im Bagdader Gefängnis Abu Ghraib durch US-Soldaten, US-Offensive gegen Rebellen in der irakischen Stadt Falluja.

28. Juni: Nachdem das Internationale Komitee vom Roten Kreuz dem US-Militär "folterähnliche" Behandlung vorgeworfen und auf rechtsstaatliche Verfahren für die mittlerweile mehr als 600 Guantanamo-Insassen gedrungen hat, urteilt der Oberste US-Gerichtshof, dass Gefangene vor US-Gerichten gegen ihre Haft klagen können. In wenigen Fällen laufen Verfahren vor Militärkommissionen.

Die Macht im Irak geht vom US-Zivilverwalter Paul Bremer auf eine Interimsregierung unter Premier Iyad Allwai über.

Juni: Nach Angriffen beginnt die pakistanische Armee eine Offensive gegen die Al-Kaida und ihre Unterstützer an der Grenze zu Afghanistan. In den folgenden Jahren kommt es in der Region immer wieder zu Kämpfen und US-Drohnenangriffen.

August: Drei ehemalige britische Guantanamo-Gefangene werfen dem US-Militär systematische Misshandlungen und sexuelle Erniedrigungen vor. Angesichts von Gewalt und monatelanger Isolationshaft gestanden sie Taten, die sie nie begangen haben.

9. September: Bei einem Anschlag auf die australische Botschaft in der indonesischen Hauptstadt Jakarta sterben neun Menschen, 182 werden verletzt. Zu dem Attentat bekennt sich Jemaah Islamiyah.

7. Oktober: Militante Islamisten zünden in den ägyptischen Badeorten Taba und Ras Shitan mehrere Autobomben: 34 Menschen werden dabei getötet.

29. Oktober: Bin Laden droht den USA unmittelbar vor den Präsidentenwahlen mit weiteren Anschlägen.

7. November: Angesichts der zunehmenden Gewalt verhängt die irakische Regierung den Ausnahmezustand.

Dezember: Der pakistanische Präsident Musharraf hält die Spur Bin Ladens für "erkaltet".

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25. Mai 2005: Amnesty International und in der Folge weitere Organisationen und Politiker fordern die Schließung von Guantanamo.

7. Juli: Bei einer Anschlagsserie auf drei U-Bahnlinien und einen Bus in der britischen Hauptstadt London reißen vier mutmaßliche Selbstmordattentäter, Briten pakistanischer Herkunft, 52 Menschen mit sich in den Tod. Mindestens 150 Menschen werden teils schwer verletzt.

23. Juli: Bei einer Serie von Bombenanschlägen im ägyptischen Seebad Sharm el-Sheikh am Roten Meer werden mindestens 68 Menschen getötet, darunter auch westliche Touristen.

30. September: In der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten" erscheinen zwölf Karikaturen des Propheten Mohammed. Sie werden später von anderen europäischen Zeitungen nachgedruckt und sorgen für Empörung in der muslimischen Welt.

1. Oktober: Mehreren Bombenexplosionen auf der Ferieninsel Bali fallen mindestens 22 Menschen zum Opfer.

29. Oktober: Drei Bomben explodieren auf Märkten in Neu-Delhi am Vortag eines hinduistischen Feiertages. 62 Menschen werden getötet.

9. November: Bei Selbstmordanschlägen in der jordanischen Hauptstadt Amman kommen mindestens 57 Menschen ums Leben.

15. Dezember: Bei der Parlamentswahl im Irak werden Parteien der unter Saddam Hussein benachteiligten Schiiten, die aber die Mehrheitsbevölkerung stellen, stärkste politische Kraft.

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19. Jänner 2006: In einer Audio-"Botschaft an das amerikanische Volk" unterbreitet Bin Laden den USA ein Waffenstillstandsangebot und droht gleichzeitig mit neuen Anschlägen.

9. Februar: Bush gibt bekannt, man habe einen für Anfang 2002 geplanten Al-Kaida-Anschlag auf den Liberty-Tower in Los Angeles vereitelt. Mit Bomben in ihren Schuhen sollten die Attentäter das Cockpit eines Flugzeugs aufsprengen und die Maschine in das höchste Gebäude im Westen der USA steuern.

22. Februar: Nach einem Anschlag auf einen schiitischen Schrein in Samarra kommt es im Irak zu bürgerkriegsähnlichen Kämpfen mit Sunniten.

Februar: Teils gewaltsame Proteste in muslimischen Ländern gegen die Mohammed-Karikaturen mit Angriffen auf Einrichtungen europäischer Länder.

24. April: Bei einem Dreifach-Anschlag im ägyptischen Urlaubsort Dahab werden 20 Menschen getötet.

Mai: Ein US-Gericht verurteilt den marokkanisch-stämmige Franzosen Zacarias Moussaoui zu lebenslang: Er hätte am 11. September ein Flugzeug ins Weiße Haus fliegen sollen, wäre er nicht einen Monat vor den Anschlägen festgenommen worden, weil er an einer US-Pilotenschule als verdächtig aufgefallen war.

8. Juni: Bei einem US-Luftangriff wird der Anführer der Al-Kaida im Irak, Abu Musab al-Zarqawi, getötet.

29. Juni: Der Oberste US-Gerichtshof urteilt, dass die Militärkommissionen für Guantanamo-Gefangene gegen nationales und Völkerrecht verstoßen.

1. Juli: Bin Laden ruft in einer Tonbandbotschaft zu Gewalt gegen die Schiiten im Irak auf, weil sie mit den USA sunnitische Städte angegriffen hätten.

11. Juli: In sieben Vorortzügen in Bombay explodieren Bomben, fast 200 Menschen kommen ums Leben.

Juli: Kofferbomber deponieren aus Wut über die Mohammed-Karikaturen in Köln Sprengsätze in deutschen Regionalzügen, die wegen eines technischen Fehlers aber nicht explodieren.

10. August: Die britische Polizei verhindert eine ganze Serie von Terroranschlägen auf Transatlantik-Flüge, wobei Flüssigsprengstoff im Handgepäck eingeschmuggelt werden sollte, und die Maschinen per Explosion zum Absturz gebracht werden sollten. Die Ereignisse führten zum EU-Mitnahmeverbot von Flüssigkeiten über 100 Milliliter in die Kabinen.

September: Die "Washington Post" berichtet, ein Spezialkommando habe in den vergangenen beiden Jahren nicht einen glaubwürdigen Hinweis auf den Aufenthaltsort Bin Ladens erhalten. Geheimdienstmitarbeiter vermuten ihn im nördlichen Stammesgebiet an der Grenze zwischen Pakistan und Afghanistan.

17. Oktober: Bush unterzeichnet ein Gesetz, das den Bundesgerichten die Zuständigkeit für Haftprüfungsanträge "feindlicher Kämpfer" entzieht und es erlaubt, neue Militärkommissionen für Guantanamo-Gefangene mit leicht veränderten Regeln einzurichten. Das Anti-Terror-Gesetz erlaubt dem Auslandsgeheimdienst CIA "scharfe Verhörmethoden".

16. November: Der Oberösterreicher Bert Nussbaumer wird als Mitarbeiter einer privaten US-Sicherheitsfirma gemeinsam mit vier US-Amerikanern im Südirak gekidnappt.

23. November: Anschlagsserie im Bagdader Schiiten-Viertel Sadr-City mit über 200 Todesopfern.

30. Dezember: Saddam Hussein wird nach seiner Verurteilung zum Tode hingerichtet.

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8. Jänner 2007: Mounir el Motassadeq wird in Hamburg als erster 9/11-Terrorhelfer endgültig wegen Beihilfe zum vielfachen Mord zu 15 Jahren Haft verurteilt.

10. Jänner: US-Präsident Bush kündigt die Entsendung von mehr als 20.000 zusätzlichen Soldaten in dentrong> Es wird bekannt, dass Mitarbeiter der US-Bundespolizei FBI mindestens 26 Fälle von Misshandlungen in Guantanamo beobachtet haben.

10. März: In einer Internet-Video-Botschaft droht eine Gruppe, die sich selbst "Stimme des Kalifat Kanal" nennt, Österreich und Deutschland mit Anschlägen, sollten sie nicht aus Afghanistan abziehen. Österreich ist dort mit wenigen Stabsoffizieren vertreten.

12. Mai: US-Truppen töten bei Kämpfen in Afghanistan den Militärchef der Taliban, Mullah Dadullah.

7. Juli: Mindestens 150 Todesopfer bei einem Anschlag auf einem Marktplatz bei Kirkuk im Irak.

Juli: Der US-Senat verdoppelt das Bin-Laden-Kopfgeld auf 50 Millionen Dollar.

14. August: Bei Selbstmordanschlägen auf Siedlungen der kurdischen Yazidi (Jesiden) im Irak werden mindestens 520 Bewohner getötet.

6. September: Mitarbeiter der US-Sicherheitsfirma Blackwater erschießen in Bagdad 17 Zivilisten.

Anfang September: In Nordrhein-Westfalen wird die Sauerland-Gruppe ausgehoben, die u.a. US-Stützpunkte in Deutschland angreifen wollte.

11. Dezember: Bei zwei Anschlägen in der algerischen Hauptstadt Algier sterben 41 Menschen. Einer der Anschläge wird nahe des Büros des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) verübt, 17 UNO-Mitarbeiter sterben.

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31. Jänner 2008: Medien berichten über den Tod der Nummer drei der Al-Kaida, Abu Laith al-Libi, bei einem US-Raketenangriff im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet.

Februar: Die beiden Salzburger Wolfgang Ebner und Andrea Kloiber werden in Tunesien von der "Al-Kaida im islamischen Maghreb" (AQMI) gekidnappt.

12. März: Im Wiener Terrorprozess werden Mohamed M. und Mona S. zu vier Jahren bzw. 22 Monaten Haft verurteilt. Sie sollen sich in der "Globalen Islamischen Medienfront" (GIMF), einem propagandistischen Arm der al-Kaida, betätigt haben.

19. März: Bin Laden droht den europäischen Staaten wegen der wiederholten Veröffentlichung der dänischen Mohammed-Karikaturen mit Anschlägen.

Ende März: Im Irak mehrere Leichen gefunden, darunter jene von Bert Nussbaumer.

März/April: Offensive von irakischen Regierungstruppen gegen die schiitische Mahdi-Miliz in Basra mit mindestens 700 Toten. Weitere mehr als 400 Tote bei Gefechten in Sadr-City.

16. Mai: Zum 60. Jahrestag der Staatsgründung Israels erklärt Bin Laden in einer Tonbandbotschaft den Kampf gegen den jüdischen Staat und seine westlichen Verbündeten zum wichtigsten Ziel der Al-Kaida.

5. Juni: Vor einem Sondermilitärgericht beginnt der Prozess gegen den mutmaßlichen Drahtzieher der 9/11-Attentate, den Kuwaiter Khalid Sheikh Mohammed, den mutmaßlichen Cheflogistiker der Hamburger Al-Kaida-Zelle um den Todespiloten Mohammed Atta, Ramzi Binalshibh, sowie drei weitere Angeklagte ("Guantanamo Five") ein Prozess. Die Anklage fordert für alle fünf die Todesstrafe.

12. Juli: Der Oberste US-Gerichtshof entscheidet, dass den Guantanamo-Gefangenen Zugang zu Zivilgerichten gewährt werden muss.

28. Juli: Der Chemie- und Biowaffenexperte der Al-Kaida, Abu Khabab al-Masri, wird bei einem US-Luftangriff in Pakistan getötet.

20. September: Bei einem Selbstmordanschlag auf das Marriott-Hotel in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad werden 60 Menschen getötet.

31. Oktober: Außenministerin Ursula Plassnik gibt bekannt, dass die in den Norden von Mali verschleppten Halleiner Ebener und Kloiber nach 252 Tagen wieder freigelassen wurden.

15. November: Die USA und der Irak verständigen sich noch vor dem Präsidentenwechsel von Bush auf Barack Obama, der im Wahlkampf einen Abzug aus dem Irak versprochen hat, auf ein Sicherheitsabkommen. Demnach müssten alle US-Soldaten bis Ende 2011 das Land verlassen haben.

November: Bei einer dreitägigen Terrorserie in Mumbai werden mehr als 170 Menschen getötet worden. Die indische Regierung macht die aus Pakistan operierende radikal-islamische Extremistengruppe Lashkar-e-Taiba mit Al-Kaida-Verbindungen dafür verantwortlich.

3. Dezember: Die Zahl der Anschläge im Irak ist nach US-Angaben im November auf den niedrigsten Stand seit der Invasion gesunken.

14. Dezember: Bei seiner Abschiedspressekonferenz in Bagdad wird Bush von einem irakischen Journalisten mit einem Schuh beworfen.

Dezember: Das US-Verteidigungsministerium prüft die Schließung des Gefangenenlagers Guantanamo. Der gewählte Präsident Obama hatte schon im Wahlkampf gesagt, dass er Guantanamo schließen will. Das Lager besteht trotz reduzierter Zahl der Gefangenen, die von anderen Staaten aufgenommen wurden, noch heute.

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Jänner 2009: Kurz vor dem Amtsende Bushs gesteht seine Regierung zunehmend offen die Anwendung von Foltermethoden in Guantanamo ein. Obama weist nach seiner Amtsübernahme am 20. die Ankläger aus dem Verteidigungsministerium an, bei den Militär-Sondergerichten eine Aussetzung der Verfahren für 120 Tage zu beantragen.

27. Februar: Obama stellt den Zeitplan für die Beendigung des Irak-Kriegs vor: Nach Abzug aller Kampftruppen bis August 2010 sollen noch 35.000 bis 50.000 Soldaten zurückbleiben, um die Ausbildung der irakischen Sicherheitskräfte zu unterstützen.

1. Mai: Die britischen Streitkräfte beenden offiziell ihren Kampfeinsatz im Irak.

1. Juni: Die britische Armee tötet den früheren Taliban-Militärchef Mullah Mansoor Dadullah bei einem Luftangriff in der südafghanischen Provinz Helmand.

3. Juni: Bin Laden droht Obama in einer Audiobotschaft, weil dieser Politik seines Vorgängers Bush fortsetze.

1. Juli: Nach einer neuen Gewalteskalation mit mehr als 200 Toten bei Anschlägen innerhalb einer Woche ziehen sich die US-Streitkräfte aus den Städten und Dörfern des Irak zurück.

7. Juli: 70 Tote bei Anschlagsserie gegen Schiiten im Irak.

Juli: In einem Gesprächsvermerk aus einem Treffen von US-Sicherheitsexperten in New York heißt es, "dass unsere besonders auf den Sieg über Al-Kaida ausgerichtete Anti-Terror-Kampagne (die die Notwendigkeit betont, Bin Laden zu fangen oder zu töten) nicht nur kalt ist, sondern tiefgefroren". Man habe seit Jahren keine genauen Informationen über den Aufenthaltsort des Terrorchefs.

25. August: Pakistanische Taliban (Tehrik-e-Taliban/TTP) bestätigen den Tod ihres Anführers Baitullah Mehsud, den die pakistanische Regierung für den Mord an Ex-Premierministerin Benazir Bhutto am 27. Dezember 2007 verantwortlich macht. Er sei am 5. August bei einem US-Raketenangriff in Süd-Waziristan verwundet worden und später seinen Verletzungen erlegen.

25. Oktober: 155 Menschen sterben bei Anschlägen auf Regierungsgebäude in Bagdad.

13. November: US-Justizminister Eric Holder kündigt an, dass die mutmaßlichen 9/11-Drahtzieher ("Guantanamo Five") vor ein ziviles Strafgericht in New York gestellt werden sollen.

12. Dezember: 127 Tote bei einer neuerlich verheerenden Anschlagsserie in Bagdad.

25. Dezember: Auf dem Flug von Amsterdam nach Detroit versucht der Nigerianer Umar Farouk Abdulmutallab, an seinem Körper befestigten Sprengstoff zu zünden. Er verletzt sich aber dabei selbst und wird von Insassen der Maschine überwältigt. Der Fall löst eine Debatte über die Einführung sogenannter Nacktscanner auf Flughäfen aus. In der EU gibt es Probeläufe.

Obama, der die US-Truppen in Afghanistan schat, schickt weitere 20.000 Soldaten an den Hindukusch.

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Februar 2010: Die größte NATO-Offensive gegen die Taliban seit ihrem Sturz beginnt in Südafghanistan.

17. Februar: Weil er Terroranschläge in Deutschland und Österreich geplant hat, wird der gebürtige Marokkaner Said Namouh im kanadischen Quebec zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.

19. August: Letzte US-Kampftruppen verlassen den Irak. 50.000 Soldaten bleiben bis Ende 2011 zur Terrorbekämpfung und Armee-Ausbildung im Land.

Oktober: Der US-Nachrichtensender CNN meldet unter Berufung auf einen nicht näher bezeichneten hochrangigen NATO-Vertreter, Bin Laden halte sich im Nordwesten Pakistans auf. Er wohne dort in einem Haus in relativem Komfort.

13. Oktober: Zehn Jahre nach dem Terrorangriff auf das US-Kriegsschiff "USS Cole" im Jemen mit 17 toten US-Soldaten sieht Obama das arabische Land als Rückzugsort für das Terrornetzwerk Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel, das als Drahtzieher des gescheiterten Anschlags von Detroit gilt. In den vergangenen Jahren hatte sich der Jemen zu einer der Fronten im Kampf der USA gegen Al-Kaida entwickelt.

29. Oktober: In Frachtflugzeugen in Dubai und Großbritannien werden zwei Paketbomben sichergestellt, die vom Jemen aus an jüdische Einrichtungen in den USA gehen sollten.

24. November: Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Trauerprozession in einer Schiitenregion im Norden des Jemen werden 23 Menschen getötet.

8. Dezember: Das US-Repräsentantenhaus stimmt gegen Pläne, Guantanamo 2001 zu schließen.

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4. April 2011: US-Justizminister Eric Holder gibt bekannt, dass sich die "Guantanamo Five" nun doch vor einem Militärgericht, das Obama hatte aussetzen lassen, verantworten würden.

2. Mai: Nach fast zehnjähriger Jagd wird Osama bin Laden von einer US-Spezialeinheit in der nordost-pakistanischen Stadt Abbottabad getötet.

15. Juni: Drei Personen, die offenbar in ein Terrorlager nach Pakistan reisen wollen, werden auf dem Flughafen Wien-Schwechat gestoppt. Der mutmaßliche Organisator der Reise wird festgenommen.

16. Juni: Al-Kaida-Vize Ayman al-Zawahiri tritt die Nachfolge Bin Ladens an. Die Pro-Demokratie-Bewegungen in vielen arabischen Staaten scheinen der Al-Kaida ideologisch das Wasser abzugraben. Experten sehen die Al-Kaida geschwächt, obwohl auch Islamisten nach den Umstürzen freier atmen können.

15. Juli: Die US-Armee beginnt mit dem Truppenabzug aus Afghanistan. Bis zum Sommer 2012 sollen 33.000 von derzeit rund 100.000 US-Soldaten zurückgeholt werden. Bis 2014 sollen alle ausländischen Soldaten das Land verlassen haben. Insgesamt stehen derzeit noch mehr als 140.000 ausländische Soldaten aus 48 Staaten unter dem Kommando der NATO-Schutztruppe ISAF.

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