Nach Mopedunfall

Startenor Salvatore Licitra mit 43 Jahren gestorben

Adabei
06.09.2011 09:09
Der italienische Tenor Salvatore Licitra, der sich bei einem Verkehrsunfall auf Sizilien Ende August lebensgefährlich verletzt hatte, ist in einem Krankenhaus in Catania im Alter von nur 43 Jahren gestorben. Seit dem Unfall lag er im Koma. Die Familie des Sängers, der als Erbe des 2007 verstorbenen Startenors Luciano Pavarotti galt, gab die Zustimmung für die Organspende, berichteten italienische Medien am Montag.

Licitra hatte einen Hirnschlag erlitten, während er mit seinem Moped in der sizilianischen Stadt Ragusa fuhr. Der Tenor verlor die Kontrolle des Mopeds und prallte gegen eine Mauer. Vor einer Woche wurde er wegen der Folgen eines schweren Schädeltraumas sowie Verletzungen im Gesicht und am Brustkorb notoperiert. Seine 29-jährige chinesische Lebensgefährtin, die mit ihm auf der Vespa fuhr, wurde nur leicht verletzt. Licitras Familie stammt aus Sizilien.

Am Dienstag wurde im Theater Bellini in Catania der Sarg des Tenors aufgebahrt. "Mein Sohn hatte die Gabe des Gesangs, die er der ganzen Welt geschenkt hat. Wer ihn gut kannte, weiß aber auch, wie freigiebig er immer war. Auch der Beschluss, seine Organe zu spenden, bezeugt seine Menschlichkeit", sagte Licitras Mutter Paola.

Der in Bern geborene Licitra zählte zu den bekanntesten Tenören Italiens und war öfter in der Wiener Staatsoper aufgetreten. Mit Verdis und Puccinis Heldenpartien eroberte er in seiner Karriere die Opernhäuser der Welt.

Der Sänger, dessen Eltern aus Sizilien stammen, hatte 1998 mit "Un Ballo in maschera" von Giuseppe Verdi im Teatro Regio von Parma und kurz daraufhin in der Arena von Verona debütiert. Ein Jahr später trat er mit Verdis "La Forza del destino" in der Scala unter der Leitung des Stardirigenten Riccardo Muti auf.

Trauer um den Tenor
Das Mailänder Opernhaus La Scala, Stardirigent Riccardo Muti und zahlreiche Persönlichkeiten der italienischen Kultur bekunden ihr Beileid um Salvatore Licitra. "Die Nachricht von Licitras Tod hat mich erschüttert. Mit ihm verband mich eine tiefe Freundschaft, die sich bei unserer Zusammenarbeit im Theater und bei der Produktion von CDs entwickelt hatte", zeigt sich Muti tief betroffen.

Auch die Wiener Staatsoper trauert mit Salvatore Licitra um "einen der bedeutendsten Tenöre seiner Generation". Man sei angesichts der Nachricht "tief betroffen", heißt es in einer Mitteilung der Oper.

Licitra hatte im Haus am Ring als Gustaf III. ("Un Ballo in maschera") debütiert und sang in weiterer Folge Cavaradossi, Pollione (Premiere "Norma", 2005), Andrea Chenier, Radames ("Aida") und Alvaro (Premiere "La Forza del destino", 2008). Insgesamt verkörperte er sechs Partien in 36 Vorstellungen an der Staatsoper, zuletzt war er im März 2011 als Radames in Wien zu erleben.

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(Bild: kmm)



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