Munch-Prozess

Millionär wollte gestohlene Munch-Bilder kaufen

Ausland
20.02.2006 22:30
Ein norwegischer Millionär hat offenbar versucht, die geraubten Bilder "Der Schrei" und "Madonna" von Edvard Munch zu kaufen. Nach norwegischen Medienberichten gab Björn Hoen - er ist einer der sechs Angeklagten im Prozess um den spektakulären Raub in Oslo - zu, er habe sich Polaroidfotos der Gemälde von seinem Mitangeklagten Petter Rosenvinge beschaffen wollen.

Die Fotos habe er an einen reichen Norweger weiterleiten wollen, der zu einer Art Lösegeld für die berühmten Bilder bereit gewesen sei. Der Handel sei jedoch gescheitert, weil Hoen die Fotos nicht habe besorgen können, hieß es in den Berichten über den vierten Prozesstag weiter.

Hoen bestritt demnach weiterhin, der Kopf der Räuberbande zu sein. Er gestand lediglich, das Fluchtauto besorgt zu haben, ohne jedoch zu wissen, wofür es bestimmt gewesen sei. Für die Bilder mit einem geschätzten Wert von rund 100 Millionen Euro hatte der Millionär den Berichten zufolge lediglich 1,8 Millionen Euro geboten. Sein Name wurde nicht bekannt.

Im August 2004 waren zwei bewaffnete und maskierte Täter tagsüber in das Munch-Museum in Oslo gestürmt, hatten die beiden weltberühmten Gemälde des norwegischen Expressionisten von der Wand gerissen und waren in einem bereitstehenden Wagen geflohen. Von den Kunstwerken fehlt bis heute jede Spur.

In dem Prozess sind neben Hoen vier weitere Männer wegen schweren Diebstahls angeklagt; ihnen drohen bis zu 17 Jahre Haft. Ein sechster Angeklagter muss wegen des Vorwurfs der Hehlerei mit bis zu sechs Jahren Gefängnis rechnen. Alle Angeklagten bestreiten eine direkte Beteiligung an dem Raub. Laut Polizei ist ein weiterer Verdächtiger auf der Flucht.

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