Herber Rückschlag

Rebellen: Militärchef von verbündeter Miliz getötet

Ausland
30.07.2011 09:31
Der Militärchef der libyschen Rebellen ist nach Angaben der Aufständischen von Mitgliedern einer verbündeten Miliz erschossen worden. Wie der Ölminister der Rebellen mitteilte, sollte Abdel Fattah Younes von der Miliz nach Bengasi gebracht werden, stattdessen sei er allerdings ermordet worden.

Ein festgenommener Anführer der Miliz habe gestanden, dass seine Untergebenen den Mord ausgeführt hätten. Die eigentlichen Täter befänden sich noch auf der Flucht.

Die Äußerungen des Rebellen-Ministers scheinen zu belegen, dass es innerhalb der Reihen der Aufständischen tiefe Gräben gibt. Younes' Tod ist ein herber Rückschlag für die Rebellen, auch wenn er wegen seiner Verbindungen zu Gadafi nicht unumstritten war. Younes war ein langjähriger Vertrauter von Gadafi, ehe er zu den Rebellen übergelaufen war.

Als Tatmotiv wird daher auch Rache vermutet. Ein Kommandant der Rebellen sagte, als Innenminister Gadafis habe Younes Islamisten verfolgt, die dafür nun Vergeltung geübt hätten. "Einige dieser Islamisten kämpfen nun mit den Rebellen, aber sie habe sich immer geweigert, unter dem Kommando von Younes zu kämpfen, weil sie ihm misstraut haben", so der Befehlshaber.

Details der Ermordung nach wie vor unklar
Die genauen Umstände des Mordes sind nach wie vor nicht geklärt. Nach Angaben des Rebellenchefs Mustafa Abdel Dschalil wurde Younes von der Front in der Nähe des Ölhafens Brega zurückbeordert, um vor einem Justizkomitee der Rebellen zu erscheinen. Auf dem Weg dorthin seien er und seine zwei Leibwächter von Angreifern erschossen worden.

USA rufen Libyens Rebellen zu Einheit auf
Nach dem Tod des Militärchefs sprachen die USA den Rebellen ihr Beileid aus und riefen die Aufständischen zugleich zum Zusammenhalt auf. Es sei wichtig, das Ziel des demokratischen Übergangs nicht aus den Augen zu verlieren, so der Sprecher des US-Außenministeriums, Mark Toner.

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