Zollstreit hält an
Mafia schuld an Angriff auf Kosovo-Grenzposten?
Der Chef der kriminellen Gruppe, der die Ausschreitungen an dem Grenzposten organisiert haben soll, sei in den Drogenhandel verwickelt. Der Mafioso soll befürchtet haben, dass die Entsendung kosovarischer Zöllner und Polizisten an den Grenzübergängen seinen Geschäften ein Ende setzen würde.
Laut einem Bericht der serbischen Zeitung "Blic" war der Mann, der nicht namentlich genannt wird, mehrmals mit den Behörden im Kosovo in Konflikt geraten. Er soll im Jahr 2003 wegen Drogenhandels festgenommen worden sein, zwei Jahre später habe man ihn wegen eines Auto-Diebstahls verhaftet. Seitdem sei der Mann als Schmuggler aktiv und handle mit Drogen und geschmuggeltem Erdöl, berichtete das Blatt.
Belgrader Regierungsvertreter hatten bereits am Mittwoch in einer ersten Reaktion die Vermutung geäußert, dass der Angriff mit einem Molotow-Cocktail auf den Grenzübergang Brnjak gut organisiert gewesen sei und daher keine spontane Reaktion der lokalen serbischen Bevölkerung habe sein können.
Serben hindern KFOR-Truppe an der Weiterfahrt
Serben im Norden des Kosovo, die seit Dienstag mehrere Straßen im Grenzgebiet blockieren, hinderten unterdessen am Freitag eine Wagenkolonne der internationalen Schutztruppe KFOR an der Weiterfahrt. Wie die serbische Presseagentur Tanjug berichtete, musste ein Konvoi von 15 gepanzerten Fahrzeugen des deutschen KFOR-Kontingents auf dem Weg nach Pristina umkehren. Bisher konnten KFOR-Fahrzeuge die Straßensperren problemlos passieren.
Die NATO hatte am Donnerstag die Region um die zwei Grenzübergänge im Norden des Kosovo zur gesperrten Militärzone erklärt. Der Befehlshaber der internationalen Schutztruppe KFOR, Erhard Bühler, drohte auch mit dem Einsatz von Kampfmunition bei erneuten Angriffen auf die Übergänge.
EU-Außenbeauftragte Ashton besorgt
Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton rief Belgrad und Pristina indessen neuerlich zu einer raschen friedlichen Lösung des Grenzkonflikts auf. Ein von ihr angekündigter EU-Vermittler werde in den nächsten Tagen in das Gebiet reisen. Die EU erwarte einen raschen und substanziellen Fortschritt in den Gesprächen.
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