Während trojanische Satelliten von Mars, Jupiter und Neptun bereits seit Langem bekannt sind, konnte jetzt erstmals auch für den Blauen Planeten ein solcher Mitreisender gefunden werden. Das berichtet Martin Connors von der Athabasca Universität in Kanada in der britischen Fachzeitschrift "Nature".
Läuft der Erde voraus
Entdeckt haben Connors und seine Mitarbeiter den neuen Erdbegleiter beim Durchforsten von Infrarot-Daten des 2009 gestarteten WISE-Satelliten (Wide-field infrared survey explorer) der NASA. Dabei stießen sie auf einen mehrere hundert Meter großen Asteroiden, der sich in einer regelmäßigen Umlaufbahn um den vorderen, also der Erde auf ihrer Bahn vorauseilenden Lagrange-Punkt befindet (Bild 2 und 3). Diesen Punkt umkreist er während seiner Bahn um die Sonne. Nach Berechnungen der Wissenschaftler könnte dieser kombinierte Umlauf des Asteroiden "2010 TK 7" seit mindestens 10.000 Jahren stabil sein.
Nach den Gesetzen der Himmelsmechanik gibt es auf der Umlaufbahn eines Planeten mehrere besondere Punkte, die nach einem französischen Mathematiker als Lagrange-Punkte bezeichnet werden. Auf zwei dieser Punkte, die ein gutes Stück vor und hinter dem Planeten liegen, kommen die Schwerefelder der Sonne und des Planeten so zusammen, dass kleine Himmelskörper dort eine stabile Umlaufbahn finden können.
Erde-Trojaner schon lange vermutet
Da die Asteroiden, die dem Jupiter an diesen Punkten voraus- oder hinterhereilen, nach Figuren des trojanischen Krieges benannt wurden, heißen alle Brocken mit diesen speziellen Umlaufbahnen "trojanische Asteroiden". Seit Langem wurden solche Asteroiden auch auf der Erdumlaufbahn vermutet, da sie sich aber immer auf der der Sonne zugewandten Seite der Erde bewegen, konnten sie bisher nicht beobachtet werden.
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