Angriff auf Eltern

Österreicher von Tochter (21) in der Schweiz erstochen

Österreich
27.07.2011 12:18
Bei einer Familientragödie in Beringen im Schweizer Kanton Schaffhausen ist am Dienstag ein gebürtiger Österreicher von seiner eigenen Tochter erstochen worden. Die 21 Jahre alte Frau soll in der elterlichen Wohnung zu einem Messer gegriffen und damit auf Vater und Mutter losgegangen sein. Die Tat dürfte in der Nacht geschehen sein, als die Eltern bereits im Bett lagen und schliefen.

Der 52-jährige Vater erlag noch am Tatort seinen Verletzungen. Seine 51-jährige Frau überlebte laut der Tageszeitung "Blick" schwer verletzt. Die mutmaßliche Täterin lief davon, stellte sich aber wenig später der Polizei - die Frau hatte auf der Straße eine Polizeistreife angehalten und sich festnehmen lassen.

Bruder schlief während der Bluttat im Nebenzimmer
Das Motiv und der Tathergang waren zunächst nicht bekannt, wie Patrick Caprez, Pressesprecher der Schaffhausener Polizei, sagte. In der Wohnung im Ortsteil Klösterli hatte sich auch noch der ältere Bruder der jungen Frau befunden. Er wurde durch den Tumult aufgeweckt und alarmierte um 4.30 Uhr die Polizei.

Die Mutter musste mit einem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden. Sie befindet sich mittlerweile außer Lebensgefahr. Die Tatwaffe konnte in der Wohnung sichergestellt werden.

Verdächtige schweigt über Motiv
Über das Motiv für die Bluttat schweigt sich die 21-Jährige bis dato aus. Caprez berichtete: "Die Tatverdächtige hat noch keine Aussage gemacht." Über sie sei Untersuchungshaft verhängt worden. Das Todesopfer hatte für eine Versicherung gearbeitet.

Die Familie betreute laut "Blick" außerdem die Niederlassung eines Wohnmobilhändlers. Dort habe die 21-Jährige mitgeholfen, ehe sie vor drei Jahren aus ihrem Elternhaus auszog. Der Kontakt zu ihrer Familie sei danach eher "auf ein Minimum beschränkt" gewesen.

Gewalt innerhalb der Familie?
Die Nachbarn können sich die Tat nicht erklären. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Elmar seiner Tochter irgendetwas angetan hat, das sie dazu getrieben haben könnte. Er war so ein hilfsbereiter Mensch", sagte ein Nachbar gegenüber der Tageszeitung.

Eine ehemalige Mitschülerin dagegen wusste von Konflikten und auch Gewalt innerhalb der Familie zu berichten. "Schon in der Oberstufe war sie schwierig. Extrem introvertiert, sie entlud sich aber mit krassen Wutausbrüchen", sagte sie. Die Verdächtige erzählte auch, dass ihr Vater sie geschlagen habe. "Damals glaubte ihr niemand, sie wurde als Lügnerin hingestellt. Heute bin ich mir nicht so sicher", meinte die ehemalige Mitschülerin und mutmaßte gegenüber dem "Blick": "Vielleicht war die grausame Tat Rache?"

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