Derby-Nachspiel

Sekagya wegen Faustschlags drei Spiele gesperrt

Fußball
26.07.2011 10:26
Der Bundesliga-Strafsenat hat am Montagabend den Salzburger Ibrahim Sekagya wegen eines Faustschlags gegen den spanischen Innsbruck-Legionär Inaki Bea Jauregui für drei Spiele gesperrt. Die Bullen hatten das überaus hitzige West-Derby 1:0 gewonnen, worauf sich nach dem Schlusspfiff auf dem Spielfeld und im Kabinengang zu unschönen Szenen kam. Die Bundesliga forderte zudem Salzburg-Tormann Eddie Gustafsson zu einer Stellungnahme auf, nachdem sich dieser über rassistische Beleidigungen beschwert hatte.

Gustafsson machte bereits Montagmittag einen Rückzieher. Die Salzburger Pressestelle informierte Wacker Innsbruck, dass Gustafsson den gegen Verteidiger Georg Harding erhobenen Vorwurf wieder zurückgenommen habe. Der Schwede werde sich außerdem beim Tiroler entschuldigen.

Harding ist erleichtert
Harding, der bereits unmittelbar nach Gustafssons Aussagen alles abgestritten hatte, reagierte erleichtert und hielt nochmals fest, dass er "Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zutiefst" verurteile. "Sobald sich Edward Gustafsson bei mir entschuldigen wird, ist dieses Thema für mich erledigt."

Trotzdem geht die Bundesliga der Sache näher auf den Grund. Man hat den Tormann zu einer schriftlichen Stellungnahme bis Donnerstagmittag aufgefordert. Man möchte wissen, "ob und welche(r) Spieler von FC Wacker Innsbruck und gegebenenfalls mit welchem Inhalt rassistische Äußerungen gegenüber Ihnen und/oder Ihren Mitspielern getätigt haben".

Leonardo im Mittelpunkt der Aufregung
Im Mittelpunkt der Aufregung am Sonntagnachmittag stand Bullen-Stürmer Leonardo, der behauptete, von seinem Gegenspieler Harding "Neger" genannt worden zu sein. Der Brasilianer selbst, der von seinen Kollegen kaum zu beruhigen war, äußerte sich dazu zwar nicht, ließ dies aber seinen Kapitän Gustafsson vor laufender Kamera tun. Der Tormann sagte: "Er wurde rassistisch beschimpft, solche Aussagen haben im Fußball nichts verloren."

Harding wies sofort alle Vorwürfe strikt zurück: "Das ist alles erstunken und erlogen. Ich bin einer, der mit vielen Mitteln arbeitet, mit solchen aber nicht. Man hat ja gesehen, wer die ganze Zeit die 'Pfeif'n' offen gehabt hat. Wenn das so weitergeht, wird er bald die Rechnung dafür präsentiert bekommen. Ich lasse das nicht auf mir sitzen und verlange eine Entschuldigung."

Zittersieg für den Vizemeister
Die Salzburger spielten trotz des 1:0-Siegs alles andere als berauschend. Den einzigen Treffer erzielte Alan aus einem verwandelten Foulelfmeter (50.). Den Mozartstädtern gelang damit zumindest vom Ergebnis her eine gelungene Generalprobe vor dem Drittrunden-Qualifikations-Hinspiel zur Europa League am Donnerstag in Salzburg gegen den slowakischen Klub FK Senica. Die Tiroler waren Meister der Ineffizienz, Julius Perstaller vergab in der Nachspielzeit einen Elfmeter (93.).

Innsbruck-Trainer Walter Kogler sagte daher: "Es war ein tolles Match mit sehr vielen Szenen, aber leider mit einem schlechten Ende für uns. Die Mannschaft hätte sich einen Punkt verdient gehabt. Wir haben seit dem Wiederaufstieg kein so ein Spiel gesehen, wo wir Salzburg so dominieren konnten. Wir waren klar die bessere Mannschaft bis zum Elfmeter für Salzburg."

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(Bild: KMM)



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