Zahlreiche Hinweise

“Gesundbeterinnen” prellten verzagte Mutter um 50.000 €

Wien
24.07.2011 16:31
Nach der Veröffentlichung der Fotos zweier in Wien festgenommener selbsternannter "Gesundbeterinnen" haben sich am Wochenende zahlreiche Menschen bei der Polizei gemeldet, die ebenfalls Kontakt zu den mutmaßlichen Betrügerinnen hatten. Die Beschuldigten im Alter von 45 und 19 Jahren – Mutter und Tochter – hatten nach Erkenntnissen der Ermittler einer Frau 50.000 Euro unter dem Vorwand herausgelockt, deren behinderte kleine Tochter von einem Fluch befreien und auf diese Weise heilen zu können.

Die 44-jährige Mutter und die 19-jährige Tochter - sie nannten sich "Maria" und "Samanta" - hatten ihr Opfer im Februar 2009 in einem Wiener Spital angesprochen. Sie könnten dafür beten, dass der Fluch auf dem behinderten Kind der 44-Jährigen vergehe, behaupteten die Frauen. Sogleich stellten sie dies gestenreich zur Schau. Im Anschluss forderten sie 1.000 Euro für den "Dienst". Die eingeschüchterte Wienerin bezahlte und gab auch ihre Handy-Nummer weiter.

Todesdrohungen gegen kleines Mädchen
Immer wieder kontaktierten die Frauen die 44-Jährige. Es kam zu mehreren Treffen an verschiedenen Orten – etwa bei Banken, auf der Straße oder im Auto der mutmaßlichen Täterinnen, wie Roman Hahslinger berichtete. Begleitet von Todesdrohungen gegen das kleine Mädchen, sollten nicht weitere Geldbeträge bezahlt werden, setzen sie die Frau unter psychischen Druck und lockten ihr bis zum 13. Juni dieses Jahres insgesamt 50.000 Euro heraus.

"Dann wurde der Mann des Opfers, der von den Vorgängen nichts wusste, auf die Sache aufmerksam und erstattete Anzeige", so Hahslinger. Nicht zuletzt weil die 44-Jährige die Telefonnummer der beiden hatte, konnten diese festgenommen werden.

Auch in der Schweiz und in Liechtenstein aktiv?
Da den mutmaßlichen Täterinnen das Geld u.a. auf ein Schweizer Konto überwiesen wurde, könnten diese auch in der Eidgenossenschaft oder in Liechtenstein aktiv gewesen sein – aber auch im gesamten Bundesgebiet. Hahslinger: "Die Tochter gab zu Protokoll, dass sie mit ihrer Mutter etwa in Linz und Innsbruck gewesen ist." Aus diesen Städten sind auch "besonders viele Hinweise" gekommen, wie Hahslinger sagte.

Weitere von den Kriminalisten vermutete Opfer der Frauen meldeten sich nach Angaben des Wiener Polizeisprechers Roman Hahslinger bisher nicht, dafür aber Menschen praktisch aus ganz Österreich, denen die Frauen zum Beispiel anboten, ihnen aus der Hand zu lesen.

Hinweise nimmt das Landeskriminalamt (Außenstelle Süd) unter der Telefonnummer 01/31310-72115 entgegen.

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