620 Euro Strafe

Fahrschullehrer trickst falsche Polizisten aus

Steiermark
21.07.2011 17:01
Zwei falsche Polizisten hat ein Fahrschullehrer in der Steiermark auffliegen lassen - wenn auch nicht ganz mit Absicht: Als die "Beamten", die täuschend echte Uniformen getragen haben sollen, den 29-jährigen Fahrlehrer bei einer angeblich massiven Geschwindigkeitsübertretung ertappten und 620 Euro Strafe forderten, hob der Mann das Geld zwar ab, brachte es statt zu den Männern aber direkt zur nächsten Polizeiinspektion, wo der ganze Schwindel aufflog.

Der 29-Jährige wurde von den beiden Männern am Dienstag im Bereich des Bad Ausseer Bundesschulzentrums im Bezirk Liezen angehalten, da er angeblich mit 62 Kilometern pro Stunde statt der maximal 30 km/h unterwegs war.

Die falschen Polizisten forderten vom Fahrschullehrer, 620 Euro als Strafe zu bezahlen, aber er hatte nicht das ganze Geld bei sich. Darum boten ihm die vermeintlichen Beamten an, dass der 29-Jährige zu einem Bankomat fahren könne, um den Restbetrag abzuheben. Anschließend solle er zurückkommen. Die Männer meinten aber auch, dass der Fahrschullehrer, falls sie nicht mehr da sein sollten, das Geld zur Polizeiinspektion Bad Aussee bringen soll, ansonsten drohe ihm eine Anzeige.

Steirer kam hohe Strafe "spanisch" vor
Obwohl dem Obersteirer die hohe Strafe "spanisch" vorkam, fuhr er zum nächsten Bankomaten und behob er das Geld. Doch er kehrte nicht zu den Männern zurück, sondern fuhr direkt zum Dienstposten. Dort habe es dann das "große Erwachen" gegeben, so Bezirkspolizeikommandant Herbert Brandstätter.

Von den beiden falschen Polizisten fehlte bereits jede Spur, als die echten Kollegen beim Bundesschulzentrum eintrafen. Nach Angaben des Fahrschullehrers war der "amtshandelnde Polizist" etwa 30 bis 40 Jahre alt, 180 bis 185 Zentimeter groß, schlank und trug kurze schwarze Haare sowie einen Dreitagebart. Sein Komplize dürfte etwas jünger und fünf bis zehn Zentimeter kleiner sein. Er ist ebenfalls schlank, hat aber einen kräftigen Oberkörper und braune bis hellbraune kurze Haare. Einer der Täter hatte ein Gerät am Gürtel befestigt, das einer Laserpistole ähnelte, tatsächlich aber eine größere Überwachungskamera gewesen sein dürfte.

Ähnlicher Fall im Raum Aigen
Laut Brandstätter gab es erst kürzlich im Raum Aigen einen ähnlichen Fall: Da wurde ein Bursch am Fahrrad angehalten und abgemahnt, weil er mit seinem Musikplayer während der Fahrt hantiert hatte. Doch die Personenbeschreibung führte zu keinem Zusammenhang mit dem Fall in Bad Aussee. Trotzdem schließe die Polizei nicht aus, dass es weitere Geschädigte im Bezirk Liezen gibt.

Alle Verkehrsteilnehmer in der Umgebung, denen bei einer polizeilichen Kontrolle "etwas komisch" vorgekommen sei oder verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sollen sich bei der Polizeiinspektion Bad Aussee melden.

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