Sterblichkeit steigt
Polare Eisschmelze gefährdet Eisbär-Nachwuchs
"Der Klimawandel zieht buchstäblich das Eis unter den Beinen der Eisbären weg, sie müssen viel länger schwimmen um Lebensräume und Futter zu finden", warnt der WWF-Eisbärexperte Geoff York. Die Sterblichkeit bei den jungen Eisbären erhöhte sich durch den Klimawandel auf fast die Hälfte der beobachteten Tiere.
Die neue Studie ist die erste ihrer Art, die den neuen Trend der letzten Jahre beweist. Frühere Untersuchungen fanden nur einzelne Eisbären, die zu Langstreckenschwimmern werden mussten. Für die Studie die zwischen 2004 und 2009 durchgeführt, versahen die Wissenschaftler insgesamt 68 weibliche Polarbären mit Peilsendern und kombinierten die damit erhobenen Schwimmrouten mit Satellitenbildern des schmelzenden Polareises.
Tiere müssen große Distanzen schwimmen
So konnten sie feststellen, welche Bären mehr als 30 Meilen (knapp 50 Kilometer) schwammen. Mehr als 50 Fälle wurden festgestellt, in denen im Lauf der sechs Jahre 20 der beobachteten Bären diese Strecke schwimmen mussten. In knapp 13 Tagen musste ein Bär sogar 426 Meilen (rund 690 Kilometer) schwimmen. Elf der Bärinnen, die diese langen Strecken schwimmen mussten, hatten Junge dabei. Fünf von ihnen verloren ihre Jungen beim Schwimmen der langen Strecken. Das entspricht einer Mortalitätsrate von 45 Prozent. Bei den Bären, die nicht so weit schwammen, lag die Sterblichkeit bei 18 Prozent. Die Studie wurde bei Eisbären in der südlichen Beaufort- und der Tschuktschensee durchgeführt.
Das Langstreckenschwimmen führt bei den Eisbären zu einer raschen Ermüdung, wodurch sie leichter ertrinken. Wie Menschen können die Tiere ihre Nasenlöcher während des Schwimmens nicht schließen und drohen deshalb bei rauer See zu ertrinken. Vor allem Jungtiere haben ein höheres Risiko zu ertrinken. Durch ihre kleinere Größe und ihre noch nicht so gut ausgebildeten Fett- und Energiereserven ermüden sie schneller und sterben dann an Unterkühlung.
Rekordrückgang bei arktischem Eis
Das arktische Eis erreichte heuer im Juli einen Rekordrückgang. Das Eisvolumen entspricht heute nur mehr 47 Prozent im Vergleich zu 1979, als die Satellitenaufzeichnungen begannen. Dabei wird das Polareis erst im September seinen Tiefststand erreichen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).