Fund beim U-Bahn-Bau

Antikes römisches ‘Wellness-Zentrum’ in Sofia entdeckt

Wissenschaft
21.07.2011 13:41
Im Zentrum der bulgarischen Hauptstadt Sofia haben Archäologen ein römisches Bad mit Bodenheizung entdeckt. Das auf einer Fläche von 25 Quadratmetern angelegte Bad stammt laut Angaben der Forscher vermutlich aus dem 4. Jahrhundert. Das Römerbad verbarg laut Angaben der Wissenschaftler eine an dieser Stelle verbotene Glashütte.

Teile der antiken Einrichtung kamen bei Bauarbeiten für die U-Bahn der Millionenstadt ans Licht, wie die Zeitung "24 Tschassa" am Mittwoch in Sofia berichtete. Die Archäologin Waleria Noewa spricht in dem Artikel von einem "antiken Wellness-Zentrum" - im Gegensatz zu den öffentlichen Bädern im alten Rom hätten die Kunden im damaligen Serdika (heute Sofia) für die Dienstleistungen bezahlt.

Ein weiterer interessanter Fund ist eine Glashütte. Sie soll in der antiken Stadt funktioniert haben, obwohl ähnliche Produktionsstätten damals nur vor den Stadtmauern zugelassen waren. Das Glaswerk war in einem Raum unter dem Wellness-Zentrum untergebracht. Dies zeige, wie in diesen Gebieten schon in der Antike gegen die Gesetze verstoßen wurde, scherzen die bulgarischen Archäologen.

Museum für Ruine geplant
An dem Standort am Zentralen Einkaufszentrum in Sofia wurden zudem gut erhaltene Amphora-Vasen, Altare und Backöfen gefunden. Die Stadt Sofia möchte nun für die antiken Ruinen und Gegenstände ein Museum an der künftigen U-Bahn-Station einrichten.

Die heutige bulgarische Hauptstadt war ein wichtiger Haltepunkt entlang der römischen Straße nach Konstantinopel (dem heutigen Istanbul). In Sofia gibt es viele archäologische Sehenswürdigkeiten aus der Zeit der Thraker und der Römer.

Symbolbild

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