Ansturm im Juli

20.000 Araber in Zell/See: Besucher wollen auf Gletscher

(Bild: Niki Faistauer)

Rund 20.000 Araber entdecken jährlich Zell am See und Kaprun als Urlaubsparadies - und der Andrang konzentriert sich ganz auf den Juli: Überall verschleierte Frauen, ganze Familien-Clans im gemieteten Klein-Bus und ausgebuchte Groß-Appartements. Fixpunkt für die Besucher: der Gletscher am Kitzsteinhorn.

Das "Hotel Neue Post" in Zell am See hat sogar extra zwei arabische Rezeptions-Mitarbeiter eingestellt. "Wir haben aktuell 198 Buchungen", rechnet Direktions-Assistentin Martina Aschauer. Arabische Stammurlauber bringen auch immer wieder kleine Geschenke wie Früchte oder Kekse mit.

"Arabische Frauen kleiden sich westlicher"
"Anspruchsvoll sind sie", sagen viele in Zell am See. Aber die Kulturen wachsen zusammen. "Auch arabische Frauen kleiden sich westlicher", beobachtet Tourismus-Chefin Renate Ecker. Mehr bunte Tücher, weniger schwarz, dafür warme Stiefel auch bei "kühlen" 30 Grad. Und immer mehr Hotels haben sich auch mit Informations-Broschüren auf Arabisch eingedeckt.

Arabisches Flair noch bis Ende Juli
Araber genießen gern: Auch das indische Restaurant "Antonius Basmati" ist fast täglich ausgebucht. "Sie konsumieren viel und sind auch mit Trinkgeld großzügig", freut sich der Junior-Chef. An der Seepromenade packen die Familien gerne ihre Picknick-Körbe aus und lassen sich auch von Regen nicht abschrecken. Weniger Freude haben die Taxifahrer: "Die illegalen Fahrten und Begleitdienste häufen sich leider", klagen sie über Umsatzeinbußen.

Ecker präsentiert die Statistik: 20.000 Gäste, das sind rund 5,24 Prozent der gesamten jährlichen Übernachtungen. Der Ansturm fällt aber hauptsächlich auf den Juli. Noch bis 1. August herrscht in Zell am See und Kaprun arabisches Flair. Dann beginnt in der Heimat der Ramadan.