Gemeinden reicht es

Privat-Wachdienste gegen Vandalismus, Alk-Exzesse & Co.

Salzburg
20.07.2011 09:20
Viele Gemeinden in Österreich klagen über Vandalismus, Alkoholgelage oder Pöbeleien und greifen zur Selbsthilfe. Deshalb übernehmen auch im Land Salzburg immer mehr private Sicherheitsdienste die Aufgaben der Polizei. Die Bilanz ist positiv. Einige sehen den "verlängerten Arm der Gemeinde" aber auch skeptisch. Dennoch: Immer mehr Orte wollen nachziehen.

Wals-Siezenheim am Dienstagnachmittag: Zwei uniformierte Mitarbeiter der Sicherheitsfirma Wiesec ziehen durch das Ortszentrum: "Wir können vieles schon im Keim ersticken und der Polizei einiges an Arbeit abnehmen", erzählt Security-Chef Josef Thaler. Sein Team patrouilliert fast täglich in der Gemeinde. Wegen der positiven Erfahrungen zogen vor Kurzem Grödig und auch wieder die Stadt Seekirchen nach.

Alkoholexzesse, Sachbeschädigung und Pöbeleien
Geschaut wird vor allem auf die "kleineren" Vergehen, meist von Jugendlichen: "Alkoholgelage auf den Spielplätzen, Sachzerstörung oder Pöbeleien" sind das tägliche Brot der Sicherheitsleute, weiß Thaler. Die Vorfälle seien deutlich weniger geworden. "Dazu bieten wir aber auch Jugendarbeit an, um die Kids von der Straße zu holen", sagt Seekirchens Bürgermeisterin Moniak Schwaiger.

Unregelmäßige Aufträge kommen inzwischen aus weiteren Flachgauer Orten. In Zell am See, St. Johann oder Bad Hofgastein kontrolliert etwa der Österreichische Wachdienst.

Privatsheriffs trotz hoher Kosten im Einsatz
Das Problem vieler Bürgermeister: Selten ist die Polizei schnell genug vor Ort, oft geht es sich wegen Personalmangels bei der Exekutive nicht mehr aus. Der Schritt zur Selbsthilfe ist also nicht mehr weit. Die Gemeinden leisten sich den Service trotz hoher Zusatzkosten mit Stundensätzen zwischen 25 und 30 Euro pro eingesetztem Wachmann.

Sicherheit sollte Aufgabe der Exekutive bleiben
Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer bleibt gegenüber dem Trend zu immer mehr Privatsheriffs skeptisch: "Grundsätzlich sind solche Sachen Aufgabe der Exekutive. Das sollte auch so bleiben. Einige Gemeinden können sich die Sicherheitsleute rein vom Budget her auf Dauer nicht leisten." Thaler macht sich da schon weniger Sorgen: "Wir sind mit weiteren interessierten Gemeinden im Gespräch."

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