Bohrungen zeigen

Karnak-Tempel wurden nicht am Nil-Ufer errichtet

Wissenschaft
19.07.2011 16:04
Wissenschaftler des französischen Forschungsinstituts CNRS haben jetzt herausgefunden, dass die berühmte Tempelanlage von Karnak (Bild) nahe dem ägyptischen Luxor 2000 vor Christus nicht wie bisher angenommen direkt am Nil, sondern auf einer etwa 500 Meter entfernten Sandbank errichtet wurde. Das hätten Bohrungen ergeben, so die Forscher.

Wie die französischen Wissenschaftler in einem am Montag im Fachblatt "Journal of Archaelogical Science" veröffentlichten Artikel berichten, nahmen sie gemeinsam mit Archäologen des ägyptischen Amts für Altertümer am Fuße des ersten Pylonen der Karnak-Anlage bei Bohrungen bis zu 25 Meter tiefe Erdproben, die sie analysierten. Diese verglichen sie anschließend mit ähnlichen Proben, die an einem erst kürzlich freigelegten Anlegeplatz am Nil entnommen worden waren.

Nil erreichte Tempel erst 400 Jahre später
Der Vergleich der Analysen ergab dem Bericht zufolge, dass der Karnak-Tempel weder direkt am Nil-Ufer noch auf einer Insel des Flusses errichtet wurde, wie bisher angenommen. Stattdessen entstand die Anlage auf einer Sandbank, etwa einen halben Kilometer vom Fluss entfernt. Erst rund 400 Jahre später habe sich der Nil ausgebreitet und die Tempelanlage erreicht. Heute liegt Karnak am östlichen Nil-Ufer, wenige Kilometer von Luxor entfernt.

Forscher von Fresko in die Irre geführt
In die Irre geführt wurden Archäologen lange Zeit durch ein Fresko aus dem 13. Jahrhundert vor Christus in einer Grabanlage des Tals der Könige. Sie zeigt die Karnak-Tempelanlage an einem Wasserbecken, das durch einen Kanal mit dem Nil verbunden ist. Dieses Becken sei ein Fantasiegebilde, es habe nie existiert, versichert Matthieu Ghilardi vom CNRS.

Foto: CNRS/Matthieu Ghilardi

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