"Teils chaotisch"

Bankenaufsicht gesteht Probleme bei Stresstest ein

Ausland
18.07.2011 12:35
Die europäische Bankenaufsicht EBA hat Probleme bei den umstrittenen Stresstests eingeräumt. Es stimme zum Teil, dass die Stresstests chaotisch und erratisch abgelaufen seien, sagte Behördenchef Andrea Enria (Bild) der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Das tut mir leid." Künftig müsse es zwischen der EBA, den nationalen Aufsichtsbehörden und den Instituten eine bessere Zusammenarbeit geben.

Gleichzeitig verteidigte Enria den Test, bei dem acht Banken, darunter die Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG) durchgefallen waren: "Die Stresstests haben Wirkung gezeigt und dazu geführt, dass die Banken ihr Kapital gestärkt haben und weiter stärken werden", sagte er. "Das war die Sache wert."

Die Institute hätten wegen der neuerlichen Überprüfung in den ersten vier Monaten dieses Jahres zusammen 50 Milliarden Euro frisches Geld aufgenommen und stünden damit nun besser da, so der EBA-Chef. Zudem gebe es nun mehr Transparenz. Die veröffentlichten Daten würden helfen, den Vorwurf zu entkräften, die europäischen Banken hätten mit ihren Anleihe- oder Risikopositionen etwas zu verbergen. "Klarheit ist das beste Mittel, den Markt zu beruhigen", sagte der Italiener.

Zahlungsausfall Griechenlands nicht simuliert
Dass ein Zahlungsausfall Griechenlands nicht simuliert wurde, führte Enria auf den Beschluss der Europäischen Union zurück, dass es keine Pleite des Landes geben werde. "Allerdings haben wir hohe Ausfallrisiken für Staatsanleihen in dem Stress-Szenario berücksichtigt, einen drastischen Ertragseinbruch und hohe Verluste für die Banken", sagte er. Der Test sei hart genug gewesen.

Neben der ÖVAG waren fünf Institute aus Spanien und zwei aus Griechenland durch den Stresstest gerasselt. 16 weitere Banken erfüllten die Anforderungen bei dem Härtetest nur knapp. Der Stresstest sollte prüfen, wie gut eine Bank eine mögliche Krise aushalten kann.

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