Finale Zeremonie

Otto Habsburgs Herz feierlich in Ungarn bestattet

Österreich
17.07.2011 20:09
Die Benediktinerabtei Pannonhalma in Ungarn war am Sonntagabend die letzte Station der Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Kaisersohn Otto Habsburg. Direkt nach dem Requiem in der Stephansbasilika in Budapest kamen Angehörige und prominente Trauergäste in dem auf einer Anhöhe gelegenen Kloster zusammen. Nach einer ökumenischen Vesper wurde das Herz des Verstorbenen im engsten Familienkreis in der Krypta bestattet.

Kurz vor 19 Uhr erreichte der Konvoi mit den engsten Verwandten die Abtei. Unter ihnen befanden sich auch Otto Habsburgs Söhne Georg und Karl. Das Medieninteresse hielt sich - im Unterschied zu den vorangegangenen Feierlichkeiten in Wien, Mariazell und Bayern - diesmal in Grenzen. Schaulustiges Publikum war in Pannonhalma nicht mehr zugelassen. Die ökumenische Vesper in ungarischer Sprache mit lateinischen Gesängen wurde vom Erzabt von Pannonhalma, Asztrik Varszegi, gehalten. An der Feier nahmen der reformierte Bischof Gusztav Bölcskei, der evangelische Bischof Tamas Fabinyi, der Rabbiner Zsolt Markovics sowie der Salzburger Weihbischof Andreas Laun teil.

Prior Cyril Hortobagyi erzählte im Rahmen der ökumenischen Vesper aus der Schulzeit Otto Habsburgs, der im damals spanischen Exil der Ex-Kaiserin Zita und ihrer Kinder von Benediktinern aus Pannonhalma unterrichtet wurde. Bald nach dem Fall des Eisernen Vorhangs habe Habsburg die Abtei besucht und an den Gräbern seiner Lehrer Blumen niedergelegt. 2002 reiste Habsburg offiziell wieder nach Pannonhalma. Es entsprach dem Wunsch Otto Habsburgs, dass sein Herz in Ungarn bestattet werde.

Söhne trugen Herzurne in die Unterkirche
Die Söhne des Verstorbenen, Karl und Georg, trugen nach der Vesper die Herzurne ihres Vaters in die Unterkirche. Die Verabschiedung erfolgte im engsten Familienkreis.

In der Stephansbasilika in Budapest hatten sich zuvor die Ungarn von Otto Habsburg, Sohn des letzten ungarischen Königs, verabschiedet. Am Requiem nahmen auch Trauergäste aus dem In-und Ausland teil, darunter der ungarische Staatschef Pal Schmitt und der stellvertretende Ministerpräsident Zsolt Semjen. Ein großes Gemälde rechts vom Altar zeigte den vierjährigen Otto Habsburg zur Zeit seiner Krönung. Vor dem Bild lagen offizielle Trauerkränze Österreichs und Ungarns.

"Ein großer Europäer"
Erzbischof Kardinal Paskai würdigte während des Requiems das Lebenswerk von Otto Habsburg, der am 4. Juli 98-jährig in Bayern verstorben war. "Habsburg war ein großer Europäer, der sich unermüdlich für den Frieden und das Einvernehmen zwischen den Völkern einsetzte." Gott habe ihm ein langes Leben und ein großes geistiges Talent geschenkt, das der Verstorbene stets zum Nutzen der Gesellschaft eingesetzt habe.

Habsburg habe sein Leben der Politik gewidmet, etwa im Rahmen der Paneuropa-Bewegung und als Europaabgeordneter. Er habe sich "stets für die Einheit Europas eingesetzt, dafür, dass der Eiserne Vorhang endlich der Vergangenheit angehört". Seine moralische, politische Tätigkeit sei ein Vorbild auch für die Politiker von heute.

Enkelkinder lasen die Fürbitten
Die erste Lesung in der Trauermesse wurde von Otto Habsburgs zweitem Sohn Georg vorgetragen, der in Ungarn lebt. Die Fürbitten lasen sieben Enkelkinder des Verstorbenen. Beim Requiem in Wien am Samstag hatten die sieben Kinder des Verstorbenen die Fürbitten gelesen, Karl Habsburg und sein Sohn Ferdinand Zwonimir die Lesungen.

Bereits am Samstag war im Beisein hochrangiger in- und ausländischer Trauergäste in Wien Otto Habsburgs Leichnam zu Grabe getragen worden (siehe Infobox). Auf das feierlichen Requiem im Stephansdom folgte ein kilometerlanger Trauermarsch durch die Stadt. Den Schlusspunkt bildete die traditionelle Anklopf-Zeremonie vor der Kapuzinergruft, in der der Kaisersohn seine letzte Ruhe fand.

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