"OpenStreetMap ist eine Art Wikipedia für Karten", erklärte Steve Coast. Er gründete das Projekt im Jahr 2004. Seither arbeiten Freiwillige aus aller Welt an der Sammlung und Bearbeitung von Geodaten. Seit 2010 werden die Karten auch in den Microsoft Online-Kartendienst Bing Maps eingebunden. Die Geodaten können sowohl von Hand eingegeben als auch mit GPS-Geräten aufgezeichnet werden. Nach dem Upload werden sie editiert und mit Informationen versorgt. Die Kooperation von Bing Maps und OpenStreetMap ermöglicht es Nutzern auch, Straßen anhand der Bing-Luftbilder einzuzeichnen.
"Das Konzept ist global ausgerichtet, aber dadurch, dass wir überall auf der Welt Freiwillige haben, wird es zu einem lokalen Projekt", so Coast. In Österreich wurden so bereits etwa elf Millionen Nodes (einzelne Punkte mit geografischen Koordinaten) und ungefähr eine Million Straßen von Projektmitgliedern oder durch Datenimporte gesammelt. Das Gesamtstraßennetz hat sich von knapp 5.500 Kilometern im Jahr 2007 auf inzwischen über 240.000 Kilometer vergrößert. "Weltweit arbeiten ungefähr 400.000 Freiwillige an OpenStreetMap mit", sagte Coast.
Aktuelle Entwicklungen bei Bing Maps stellte Josef Kauer, Manager bei Microsoft Germany, vor. So hat Microsoft bereits eine Luftbildbefliegung von Westeuropa gestartet, die 2012 abgeschlossen werden soll. Dies wäre allerdings auch vom Wetter abhängig. Das Ziel sei es, bessere Bilder als der Konkurrent Google Earth anzubieten. "Alles was 30 Zentimeter groß ist, ist auf den Bildern zu sehen", sagte Kauer.
Einen Schritt weiter ist Microsoft bereits im Nachbarland Deutschland. Dort haben die Aufnahmen für Bing Streetside, dem Pendant zu Google Street View, bereits begonnen. Städte über 100.000 Einwohner sollen auch aus der Straßenperspektive dargestellt werden. "Für Österreich sind Streetbilder noch in Diskussion", sagte Knauer.
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