Weiter kampflustig
Gadafi: “Die Stunde der Schlacht hat geschlagen”
Die NATO-Truppen würden "besiegt, weil sie einen ungerechten Krieg führen", sagte Gadafi in einer Botschaft, die über Lautsprecher vor Regierungsanhängern in Tripolis ausgestrahlt wurde und die auch das Staatsfernsehen als Audioaufnahme übertrug. Eine internationale Koalition unter Führung der NATO fliegt seit Mitte März Luftangriffe auf Truppen von Gadafi, Frankreich belieferte die Aufständischen mit Waffen. Am Dienstag hatte das französische Parlament für die Fortführung des Libyen-Einsatzes gestimmt.
Sarkozy als "Kriegsverbrecher"
"Wir sind da, wir bleiben hier und ich bleibe an der Seite meines Volkes", so Gadafi. Sein Volk sei stark, weil es "seine Würde, seine Ehre und seinen Boden verteidigt". Die Europäer bezeichnete der libysche Machthaber als "Feiglinge", den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy nannte er einen "Kriegsverbrecher", der die Beziehungen seines Landes zu Libyen zerstört habe.
Zum wiederholten Male rief Gadafi Zivilisten auf, zur Front zu marschieren.Bengasi im Osten des Landes und Misrata, rund 200 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, werden von den Rebellen gehalten - Misrata ist allerdings von Gadafis Truppen umzingelt. Zuletzt hatten aber auch die Aufständischen ihre Offensive vor allem im Osten des Landes ausgeweitet. In der Region Brega, der sie sich näherten, gab es am Donnerstag erneut schwere Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen.
Libyen-Kontaktgruppe tagt in Istanbul
Indes traf am Freitag die internationale Libyen-Kontaktgruppe zu Gesprächen in Istanbul ein. Bei der vierten Zusammenkunft dieser Art seit Beginn der NATO-Luftangriffe in Libyen geht es um die Suche nach einer politischen Lösung für den Konflikt. Die Teilnehmer wollen zudem die internationale Hilfe für die Rebellen koordinieren.
Zur Kontaktgruppe gehören unter anderem die an dem NATO-Einsatz gegen Gadafi teilnehmenden Länder. Der Übergangsrat der Rebellen in Bengasi hatte vor Beginn der Konferenz betont, jede Diskussion über eine politische Lösung der Krise könne sich nur auf eine Zukunft Libyens ohne Gadafi und seine Familie beziehen.
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