"Mit Pomp bestattet"

3.000 Jahre alte Grabkammer in Bayern entdeckt

Wissenschaft
13.07.2011 16:35
Archäologen haben in Bayern eine fast 3.000 Jahre alte hölzerne Grabkammer entdeckt. Die Experten gehen aufgrund der Bestattungsart davon aus, dass es sich um das Grab eines reichen Menschen der damaligen Zeit handelt. Grund ist, dass der Tote mit einem als Statussymbol geltenden Holzwagen beerdigt wurde.

"Das war eine wichtige Person, die mit allem Pomp bestattet wurde", sagte der Deggendorfer Kreisarchäologe Karl Schmotz. "Solche Reichengräber sind sehr selten." Am Mittwoch wurde nahe der Ortschaft Otzing in Niederbayern mit der aufwendigen Bergung der Grabstätte aus der sogenannten Hallstattzeit aus dem 8. Jahrhundert vor Christus begonnen.

Um den Fund nicht zu beschädigen, soll das Erdreich rund um Grab und Grabkammer komplett herausgenommen, in einem großen Holzkasten nach München gebracht und dort untersucht werden. Für die Bergung sind Spezialisten der Archäologischen Staatssammlung in der Landeshauptstadt zuständig. Die Aktion wird voraussichtlich mehrere Tage dauern.

Bei Routinekontrolle entdeckt
Das Grab wurde bei einer Routineuntersuchung der Archäologen auf dem Baugelände eines künftigen Fußballplatzes entdeckt. Weil die Region als archäologisch bedeutend bekannt ist, trugen die Forscher die Erdschichten ab und fanden dabei eine knapp 13 Quadratmeter große dunkelbraune Verfärbung. Solche Stellen deuten auf alte Holzbauten hin. In der Grabkammer wurden Keramikscherben von 15 Tongefäßen und zunächst ein Bein des Toten gefunden.

Dass die Grabkammer überhaupt die Jahrtausende überstanden hat, liegt an einem mehrere Meter hohen Hügel, der damals darüber aufgeschüttet wurde. Dadurch wurde die zuletzt immer noch einen Meter tief liegende Grabanlage im Laufe der Zeit nicht von den Pflügen der Bauern zerstört.

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