Polizei greift ein
Proteste in Zypern nach Explosion der Marinebasis
Die rund 3.000 Demonstranten versuchten Medienberichten zufolge nach einer zunächst friedlichen Demonstration ins Präsidentengebäude einzudringen, um dort gegen die Regierung des linken Präsidenten Demetris Christofias zu protestieren. Einige Demonstranten warfen Steine auf die Beamten. Die Polizei setzte massiv Tränengas ein, um die Menschenmenge auseinanderzutreiben.
Munition nicht ordnungsgemäß gelagert
Unmittelbar nach dem Unfall im Munitionslager hatten zypriotische Medien berichtet, es habe mehrere schriftliche Warnungen an die Regierung gegeben, die Munition sei nicht ordnungsgemäß gelagert. 98 Container lagen unter dem freien Himmel, wo sie sich in der Nacht auf Montag entzündeten.
Das Kriegsmaterial war 2009 mitsamt einem Schiff in griechischen Gewässern beschlagnahmt worden. Die Armee ließ die Container seither verrotten, der Großteil der Behältnisse war leck. Dem bisherigen Stand der Ermittlungen nach dürfte ein kleiner Waldbrand die Explosion ausgelöst haben.
Minister zurückgetreten
Als Reaktion auf die Katastrophe traten Verteidigungsminister Kostas Papakostas und der Kommandant der zypriotischen Nationalgarde am Montag zurück. Eine dreitägige Staatstrauer wurde ausgerufen. "Es ist ein weiterer schwarzer Juli für unser Land und unser Volk", meinte Christofias und verglich die Katastrophe mit der Teilung der Insel im Juli 1974. Damals war Zypern nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention geteilt worden.
Völkerrechtlich ist die ganze Insel seit 2004 EU-Mitglied, doch findet das Regelwerk der Union im türkisch besetzten Norden derzeit keine Anwendung. Die Separatadministration "Türkische Republik Nordzypern" wird nur von der Türkei anerkannt.
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