Landung am 21. Juli

Shuttle “Atlantis” bleibt einen Tag länger im All

Wissenschaft
12.07.2011 17:03
Das Spaceshuttle "Atlantis" wird laut Angaben der US-Weltraumbehörde NASA einen Tag länger als geplant im All bleiben. Die zusätzliche Zeit solle genutzt werden, um an Bord der Internationalen Raumstation ISS Ausrüstung auszupacken und zu verstauen, teilte NASA-Manager LeRoy Cain am Montag mit. Die Landung der Raumfähre sei nun am 21. Juli geplant.

Auf ihrem letzten Flug ins All hat die US-Raumfähre "Atlantis" am Sonntag an die ISS angedockt. Das Andockmanöver wurde um 17.07 Uhr MESZ abgeschlossen. Zwei Stunden später öffnete man nach einem Druckausgleich und technischen Kontrollen die Luken. Das Shuttle war am Freitag mit vier Astronauten an Bord vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida zu seiner letzten Mission gestartet.

Die vier Astronauten an Bord des Raumtransporters haben einen knapp vier Tonnen schweren Jahresvorrat an Proviant, Ausrüstung und Ersatzteilen für die sechsköpfige ISS-Besatzung im Gepäck. Gemeinsam werden die Raumfahrer rund eine Woche für das Ausladen benötigen.

Trotz Abschiedsmission viel Routine
Trotz der historischen Abschiedsmission wartete auf die "Atlantis"-Crew um Kommandant Chris Ferguson vor allem Routine. Am Samstag untersuchte sie zunächst den Hitzeschild des Shuttles auf mögliche Risse. Die sechsstündige Operation ist Standard, seitdem die Raumfähre "Columbia" 2003 mit sieben Menschen an Bord wegen eines solchen Defekts beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglüht war. Die Hitzekacheln der "Atlantis" sind aber intakt.

Die Mannschaft musste an ihrem ersten vollen Tag im All schon um 3.59 Uhr früh (9.59 Uhr MESZ) aufstehen. Geweckt wurden die Raumfahrer - drei Männer und eine Frau - mit dem Lied "Viva la vida" von der britischen Band Coldplay. Am Sonntag klingelte der Wecker wegen des geplanten Andockmanövers sogar schon um 3.29 Uhr.

Mit der Rückkehr am 21. Juli endet das 30-jährige Shuttle-Programm der NASA - an der Nachfolgelösung wird noch gearbeitet. US-Astronauten werden vorerst auf russische Sojus-Raketen angewiesen sein, um zur ISS zu kommen. Die ausgemusterten US-Raumfähren sollen in verschiedenen Museen ausgestellt werden.

"Atlantis" wegen Shuttle-Ende ohne Rettungsflieger
Das Ende der Shuttle-Ära birgt auch ein zusätzliches Risiko für die aktuelle Mission. Die bereits ausrangierten Schwesterschiffe stehen nicht mehr als Rettungsflieger für die "Atlantis" bereit. Die Astronauten müssten im Notfall mit den "Sojus"-Kapseln von der ISS abgeholt werden - aus Platzgründen einer nach dem anderen. Deshalb zählt die Crew diesmal auch nur vier statt wie sonst sieben oder acht Mitglieder. Die NASA zeigte sich mit der Abschiedsmission bisher überaus zufrieden. "Es ist sicher einer der besseren Starts, die wir gesehen haben", sagte der zuständige Direktor Kwatsi Alibaruho.

Lediglich ein Computer machte Probleme, als er sich am Sonntag in der Früh ohne ersichtlichen Grund selbst abschaltete. Dasselbe war vor einigen Jahren schon einmal passiert. Die Crew konnte das Andocken aber problemlos ohne den Rechner meistern.

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