Aufruf zu Anrufen

Handynummern von FPÖ-Politikern im Netz – gehackt?

Österreich
09.07.2011 16:03
Eine im Internet veröffentlichte Liste mit Telefonnummern sämtlicher FPÖ-Granden von Parteichef Heinz-Christian Strache an abwärts sorgt bei den Freiheitlichen für Wirbel. Die Daten stammen offenbar von einer Gruppe namens "tEam Pink" und wurden laut deren Angaben durch einen Hack der FPÖ-IT entwendet. Die Hacker rufen zu "Telefonstreichen" auf. Laut Parteisekretär Herbert Kickl sollen einzelne freiheitliche Politiker bereits Morddrohungen bekommen haben. Er geht von einem Telefondiebstahl aus, die IT der FPÖ sei nicht kompromittiert.

Die Liste tauchte offenbar vor Kurzem im Netz auf einer sogenannten Paste-Website auf. Sie umfasst die angeblichen Telefonnummern aktueller und ehemaliger FPÖ-Granden von Strache über Martin Graf, Barbara Rosenkranz und Susanne Winter bis Herbert Haupt, der in der Partei allerdings nicht mehr aktiv ist.

Auch die Handynummer des Kärntner Landeshauptmanns Gehard Dörfler (FPK) scheint auf der Liste zu sein, zu Ehren kam mit Ewald Stadler auch ein BZÖ-Politiker. Anmerkung: krone.at hat die Authentizität der Nummern nicht überprüft.

"Telefonstreiche zu ungustiösen Zeiten"
Motiviert fühlte sich die Hackergruppe laut eigenen Angaben durch Aussagen der FPÖ in Bezug auf die Sicherheit der Partei-IT. Die FPÖ habe sich "damit gebrüstet", dass ihre Sicherheitssysteme bei den jüngsten Angriffen durch die Web-Anarchisten "Anonymous Austria", die u.a. die SPÖ-Website lahmlegten, nicht umgangen worden seien. "HA-HA-HA", heißt es dann, bevor die Telefonliste beginnt.

"Have fun. Wir empfehlen Telefonstreiche zu ungustiösen Zeiten. Nationalratssitzungen wären vorzuziehen", geben die Hacker ihren Gleichgesinnten mit auf den Weg. Den FPÖ-Administratoren wünsche man "viel Spaß beim Auffinden der platzierten Backdoors".

Die Veröffentlichung privater Telefonnummern "erfrischt unser Gewissen", heißt es weiter, zumal sich die Hacker eines sorgsameren Umgangs mit den Daten Dritter rühmen als etwa ihre Anonymous-Kollegen. Als Rechtfertigung folgt die Aufzählung einiger Kontroversen um die Freiheitlichen (Hitler-Ehrenbürgerschaft, Gudenus-Verurteilung, Paintballfotos), die darin kulminiert, dass die Hacker die Partei als "verfassungswidrig" bezeichnen.

Kickl: Nummern aus gestohlenem Handy, kein Hack
Bei den Freiheitliche zeigte man sich am Samstag verärgert, glaubt aber nicht an eine Sicherheitslücke. Ein gestohlenes Mobiltelefon sei "mit größter Wahrscheinlichkeit die Quelle für die von einer Gruppe von Internet-Kriminellen veröffentlichten Telefonnummern freiheitlicher Spitzenpolitiker", erklärt Generalsekretär Kickl. "Unsere Webseite wurde definitiv auch diesmal nicht gehackt."

Freiheitliche Politiker seien seit der Veröffentlichung allerdings "mit der Androhung von Gewalttaten bis hin zu Mord konfrontiert". "Die mangelnde Demokratiefähigkeit mancher Kreise offenbart sich hier wieder besonders deutlich. Wir werden sowohl den Handy-Diebstahl als auch jede einzelne Drohung zur Anzeige bringen", so Kickl.

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