Kurioses Vorgehen

Dreister Picasso-Dieb in den USA gefasst

Ausland
09.07.2011 11:48
Seelenruhig spaziert der junge Mann mit dem Bilderrahmen in der Hand durch die Straßen San Franciscos. Die Dreistigkeit jenes jungen Diebes, der am helllichten Tag einfach eine Picasso-Zeichnung in einer Galerie abhängte und mitnahm, hatte sogar die Polizei ins Staunen versetzt - mittlerweile sitzt er aber trotz seines im Grunde recht kreativen Plans hinter Gittern.

Der "San Francisco Chronicle" berichtete am Freitag, dass der Dieb bei Freunden im kalifornischen Napa festgenommen wurde. Den Picasso, eine Bleistiftzeichnung mit dem Titel "Tete de Femme" von 1965, hatte er bei sich.

Das auf gut 200.000 Dollar (140.000 Euro) geschätzte Werk war unbeschädigt, sorgfältig eingepackt und zur Sendung in seinen Heimatort Hoboken bei New York vorbereitet.

Picasso von der Wand genommen und gegangen
Nach Angaben der Zeitung war der 30-jährige Kellner namens Lugo am Montag nach San Francisco geflogen und hatte tags darauf seinen erfolgreichen Coup in einer - wie jetzt bewiesen - sehr schlecht gesicherten Galerie im Stadtzentrum durchgeführt.

Er spazierte hinein, nahm das Werk von der Wand und verließ das Geschäft in aller Seelenruhe. Anschließend flüchtete er zu Fuß und nahm erst mehrere Straßen weiter ein Taxi. Sein Pech war allerdings, dass er auf dem Weg zum Taxi an einem Restaurant bzw. dessen Überwachungskamera vorbeikam. Die Polizei stellte ihn zwei Tage später in der Wohnung seiner ahnungslosen Freunde.

Entsetzen über die dreiste Tat
Warum Lugo die Picasso-Zeichnung gestohlen hat, ist immer noch ein Rätsel. Freunde und Bekannte des jungen Mannes seien fassungslos, heißt es. Außerdem ahnte niemand in seinem Umfeld, dass sich Lugo mit Kunst beschäftigte. Sein Interesse galt immer nur guten Weinen, weshalb er auch als Sommelier in New York arbeite. Wäre er nicht an der Überwachungskamera vorbeigegangen, ihn hätte wohl niemals jemand erwischt.

Auch sein Chef, der Besitzer eines New Yorker Fisch-Restaurants, zeigte sich gegenüber dem "San Francisco Chronicle" bestürzt: "Ich hätte nie gedacht, dass Lugo etwas stehlen würde, er war immer ein netter Mitarbeiter, der seinen Job gut machte." Auch über Geldprobleme soll Lugo nie geklagt haben.

Gerichtsverfahren steht bevor
Nach Angaben der Zeitung muss sich Lugo wegen mutmaßlichen Diebstahls, Besitz eines gestohlenen Kunstwerks und bisher nicht identifizierter Drogen vor Gericht verantworten. Seine Kaution wurde auf fünf Millionen Dollar (3,5 Mio. Euro) festgesetzt.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele