Neuer Bürgermeister

Eisenstadt: Andrea Fraunschiel geht – Steiner folgt ihr

Burgenland
07.07.2011 13:53
Die burgenländische Landeshauptstadt Eisenstadt bekommt im Herbst einen neuen Bürgermeister. Die amtierende VP-Ortschefin Andrea Fraunschiel (Bild) hat am Donnerstag im Rathaus ihren Rückzug aus der Kommunalpolitik bekannt gegeben - aus "persönlichen, gesundheitlichen Gründen", wie sie erklärte. Ihr Nachfolger wird der Eisenstädter VP-Landtagsabgeordnete Thomas Steiner (im Bild rechts). Die übrigen Gemeinderatsparteien vermuten, dass Fraunschiel zum Opfer parteiinterner Intrigen geworden ist.

Noch vor zwei Monaten hatte die Bürgermeisterin wiederholt betont, bei den Gemeinderatswahlen im Jahr 2012 wieder zu kandidieren. Nun habe sie auf ihren Arzt gehört und diese Entscheidung getroffen: "Ich liebe diese Arbeit als Bürgermeisterin, aber man könnte sagen, der Mensch denkt und Gott lenkt", so Fraunschiel. Sie könne jetzt nicht mehr "versprechen, dass ich volle sechs Jahre zur Verfügung stehe. Und für mich ist das eine Grundvoraussetzung gewesen", erklärte die Kommunalpolitikerin.

Steiner tritt Amt mit "großem Respekt" an
Mit "großer Freude und großem Respekt" wird - sofern die Gremien dem Vorschlag, dass Steiner die VP-Eisenstadt ab September führen soll, zustimmen - der Landtagsabgeordnete diese Aufgabe übernehmen. Er soll im September bei einem vorgezogenen Gemeindeparteitag zum Gemeindeparteiobmann gewählt werden. Der Bürgermeisterwechsel wird im Spätherbst erfolgen.

Steiners berufliche Laufbahn begann im Jahr 1991 als Klubsekretär des VP-Landtagsklubs. 1996 wechselte er in das Büro des damaligen Landeshauptmann-Stellvertreters Gerhard Jellasitz (VP). Von 2000 bis 2010 war Steiner Büroleiter von Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Steindl (VP). Im Eisenstädter Gemeinderat ist der heute 44-Jährige seit den Gemeinderatswahlen 2007 tätig. Im vergangenen Jahr wurde er bei der Landtagswahl zum Landtagsabgeordneten gewählt.

"Wir werden jetzt die nächsten zwei, drei Monate nützen, um uns innerhalb der ÖVP entsprechend neu auszurichten - inhaltlich, organisatorisch, personell natürlich", so Steiner. Nähere Details "kann und will" er erst im September bzw. im Oktober bekannt geben.

Fraunschiel war erste Bürgermeisterin von Eisenstadt
Fraunschiel war im Jänner 2007 Peter Nemeth (im Bild links) als erste Bürgermeisterin von Eisenstadt gefolgt. Der burgenländischen Frauenbewegung werde sie auch in Zukunft als designierte Landesvorsitzende treu bleiben, versicherte sie am Donnerstag. Nemeth, bisheriger Gemeindeparteiobmann, wird mit der Übernahme Steiners aus der Gemeindepolitik ausscheiden.

Parteien zeigen sich von Personalwechsel wenig überrascht
Die Reaktionen der im Eisenstädter Gemeinderat vertretenen Parteien auf den Bürgermeisterwechsel im Spätherbst sind sehr ähnlich ausgefallen: SP, FP und Grüne zeigten sich wenig überrascht. SP-Vizebürgermeister und Landtagsabgeordneter Günter Kovacs ortete sogar Mobbing innerhalb der VP. "Egal, welche Motive hinter dem Abgang von Bürgermeisterin Fraunschiel stehen - es bleibt ein bitterer Beigeschmack, dass sie hinausgemobbt wurde. Menschlich tut es mir um sie leid", teilte Kovacs mit.

FP: Fraunschiel "Opfer von Jagdgesellschaft"
Der Freiheitliche Stadtparteiobmann Geza Molnar meinte, Thomas Steiner "war längst der eigentliche Bürgermeister". Molnar bedauerte die "geschasste Bürgermeisterin". Sie sei ein "Opfer einer brutalen VP-internen Jagdgesellschaft geworden, die seit vielen Monaten ohne Rücksicht auf Verluste an ihrem Sessel gesägt hat", erklärte der Freiheitliche.

Auch die Grünen-Gemeinderätin Yasmin Dragschitz ist sich "nicht sicher, ob Andrea Fraunschiel freiwillig gegangen ist. Schade, dass sich Fraunschiel in einer männerdominierten ÖVP nicht durchsetzen konnte." Sie finde es "interessant", dass es so viele Dementis in den vergangenen Monaten gegeben habe. Die Spatzen hätten es doch schon längst von den Dächern gepfiffen, dass Fraunschiel nicht mehr kandidieren werde, so die Gemeinderätin der Grünen.

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