Sprengstoff im Darm
USA fürchten Attentäter mit “Körper-Bomben”
Es gebe derzeit zwar keine Hinweise auf konkrete Pläne, neue Informationen deuteten jedoch darauf hin, dass Terroristen die Körperbomben-Taktik in jüngster Zeit vermehrt "ernsthaft in Erwägung ziehen", berichtete die Los Angeles Times unter Berufung auf US-Regierungsbeamte.
Die Erkenntnisse könnten zu zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen an Flughäfen führen, da herkömmliche Scanner derartige Bomben nicht unbedingt erkennen, hieß es. Die Informationen deuteten darauf hin, dass implantierte Sprengsätze eher von ausländischen Terroristen verwendet würden und nicht von Extremisten innerhalb der USA. Dennoch hielten die Behörden entsprechende Vorkehrungen in den Vereinigten Staaten wie auch auf ausländischen Flughäfen für notwendig.
Testlauf für neuen Bombentyp bereits im August 2009
Bei einem Testlauf einer solchen Bombe im August 2009 war in Saudi-Arabien der Attentäter ums Leben gekommen. Der Mann, ein Top-Terrorist von Al-Kaida, hatte behauptet, sich stellen zu wollen, und war auf diese Weise bis in das Büro des saudischen Anti-Terror-Chefs Prinz Mohammad bin Nayef vorgedrungen. Dort wurde die Bombe dann offenbar per Fernzünder ausgelöst.
Der Test verlief jedoch hinsichtlich der geplanten Zerstörung nicht wie geplant. Die Wucht der vermutlich im Darm platzierten Bombe zerriss zwar den Unterkörper des Terroristen, sein Oberkörper wirkte für die Opfer jedoch wie eine Art Schutzschild, sodass keine weitere Person in dem Büro ernsthaft verletzt wurde. Allerdings befürchten Experten nun, dass Al-Kaida aus dem Testlauf gelernt und die Wirkungsweise der Bombe perfektioniert hat.
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