Trauer um Paulina

OÖ: 14-jähriges Mädchen entführt und getötet

Oberösterreich
07.07.2011 14:10
Der Fall Kührer immer noch in den Schlagzeilen, gab es am Mittwoch erneut ein Drama rund um ein junges Mädchen: Die 14-jährige Paulina S. (Bild) war auf dem Schulweg in Bad Ischl in Oberösterreich entführt worden. Nachdem zunächst blutige Autositze gefunden wurden, erfuhr die "Krone" schließlich: Das Mädchen ist tot, seine Leiche wurde am Mittwochabend gefunden. Unter Verdacht: der Ex-Freund (48) der Mutter sowie dessen Sohn (19). Der Mann soll bereits ein Geständnis abgelegt haben, der 19-Jährige will mit Paulinas Verschwinden hingegen nichts zu tun haben.

Nach 60 Polizeibeamten samt Suchhunden und Polizeihubschraubern hatten am Mittwoch auch Mordfahnder in Oberösterreich und Niederösterreich die Ermittlungen aufgenommen. Tatsächlich sprach nach der Abgängigkeitsanzeige bei der Polizei in Bad Ischl einiges für ein Gewaltverbrechen. "Entführung, Mord - es ist alles möglich", meinte Oberösterreichs Sicherheitsdirektor Alois Lißl am frühen Mittwochabend. Die Situation sei "sehr traurig", da es keinerlei Anhaltspunkte für einen Aufenthaltsort des Mädchens gebe. Die Hoffnung darauf, die Vermisste noch lebend zu finden, sei "sehr dünn", fügte er hinzu.

Bald darauf war es dann traurige Gewissheit: Das Mädchen ist tot. Und so spielte sich das Drama laut "Krone"-Informationen ab: Spätestens im Februar 2011, nachdem sich die Mutter der 14-Jährigen von ihm getrennt hatte, soll der 48-Jährige mit seinem Sohn einen teuflischen Plan zu schmieden begonnen haben - die Schülerin sollte ermordet werden.

Zeugen beobachteten Entführung
Als sich Paulina Dienstag früh gegen sieben Uhr auf den Weg ins Gymnasium Bad Ischl machte, hielt plötzlich ein rot lackierter VW-Sharan (siehe Bild oben) neben ihr. Der Lenker: vermutlich der 48-Jährige. Jemand zerrte das hübsche Mädchen ins Auto - und fällte in dieser Sekunde endgültig das Todesurteil über Paulina. Da Zeugen die Szene nahe der nur wenige hundert Meter vom Wohnhaus Paulinas entfernt gelegenen Schulbushaltestelle beobachtet hatten, vermutete die Polizei schnell ein Gewaltverbrechen.

Sofort wurde eine Großfahndung eingeleitet - am Mittwoch überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst fand man eine ausgebaute Rücksitzbank in einem Windschutzgürtel in Niederösterreich - voller Blut. Später meldete sich der 19-jährige Sohn des Mannes, der die Bank offenbar versteckt hatte, freiwillig - nachdem er von der Polizei telefonisch kontaktiert worden war. Doch er streitet ab, etwas mit Paulinas Verschwinden zu tun zu haben.

Dann wurde sein Vater auf einer Straße bei Peuerbach in Oberösterreich aus dem Verkehr gezogen. Und als der 48-Jährige verhört wurde, erklärte der Lkw-Fahrer mit klarer Stimme: "An Ihrer Stelle würde ich beim Schwarzensee suchen." Der Schwarzensee ist ein zum Salzkammergut gehörender, zwischen Wolfgangsee und Attersee gelegener Bergsee.

Leiche in Erdloch verscharrt gefunden
Die Beamten fuhren zu der beschriebenen Stelle, entdeckten um 19.05 Uhr ein zugeschüttetes Erdloch - und zogen eine Leiche heraus. Es bestand kein Zweifel: Es ist Paulina. "Wir haben die Leiche der Vermissten gefunden", so ein Beamter der Mordkommission. Das Grundstück gehört der Familie des Mädchens.

Die Leiche des Mädchens wurde zur Untersuchung in die Gerichtsmedizin Salzburg gebracht. Dort wird auch festgestellt, ob ein sexueller Missbrauch vorliegt, den die Ermittler nicht ausschließen. Ein Ergebnis werde in den kommenden Tagen vorliegen, erklärte Sicherheitsdirektor Lißl.

Das Mädchen dürfte schon kurz nach ihrem Verschwinden umgebracht worden sein, wie Lißl sagte. Die Tatwaffe sei noch unbekannt, man habe aber im Fahrzeug, mit dem das Mädchen transportiert wurde, mehrere Gegenstände gefunden, "die als Tatwerkzeuge anzusehen sind". Es handle sich dabei sowohl um "fahrzeuginterne Werkzeuge" als auch um "Werkzeuge, die dem einen oder anderen Tatverdächtigen persönlich zuzuordnen sind".

Einwohner von Bad Ischl geschockt
Nach dem Gewaltverbrechen steht ganz Bad Ischl unter Schock. Paulina war mit der alleinerziehenden Mutter sowie ihren drei älteren Geschwistern, zwei Schwestern und einem Bruder, erst vor zwei Jahren ins Salzkammergut gezogen. Nun ist der Tod des Mädchens laut Bürgermeister Hannes Heide "Gesprächsthema Nummer eins" in der bekannten Tourismusgemeinde (siehe Infobox).

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