Wahre Klimakiller?

Emirate erzürnt über Australiens Kamel-Abschüsse

Ausland
04.07.2011 21:55
Die australische Pläne, wilde Kamele als Klimaschutzmaßnahme abzuschießen, sind jetzt auf den erbosten Widerspruch von Forschern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gestoßen. Die Idee sei "falsch und dumm", erklärte das in dem Golfstaat ansässige Internationale Kamel-Forschungszentrum ISOCARD am Montag. Die Kamele würden zu Sündenböcken für ein von Menschen zu verantwortendes Problem gemacht.

Die "gutherzigen Menschen" in Australien könnten eine bessere Lösung finden, als Hunderttausende Kamele auf "unmenschliche Weise" zu töten, so ISOCARD. Die Tiere waren im 19. Jahrhundert von Siedlern nach Australien gebracht worden. Das Land hat wegen seiner großen Bergwerksindustrie einen der weltweit höchsten Luftverschmutzungswerte pro Kopf.

Uneinigkeit über Methanausstoß der Tiere
Die australischen Behörden hatten das ungewöhnliche Klimaschutzprogramm Anfang Juni ins Gespräch gebracht (siehe Infobox). In einem Diskussionspapier nahmen sie Bezug auf einen Vorschlag des Kohleunternehmens Northwest Carbon aus Adelaide, das von Hubschraubern aus 1,2 Millionen Kamele in Australiens Hinterland abschießen lassen will. Die Menge des Methangases, das jedes Kamel pro Jahr ausstößt, bezifferten sie auf etwa eine Tonne.

ISOCARD kritisierte nun die Berechnungen aus Australien als "wissenschaftlichen Irrgang". Die australischen Schätzungen zum CO2-Ausstoß würden sich an dem Methangaswerten von Rindern orientieren, erklärte das an der El-Ain-Universität angesiedelte Zentrum, dem 300 Forscher angehören. Dabei verlaufe der Verdauungsprozess bei Kamelen wesentlich effizienter.

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