Körper passt sich an

“Schrumpel-Finger” nach dem Bad sind Überlebensfunktion

Wissenschaft
04.07.2011 14:46
Beim Baden und Schwimmen "verschrumpeln" unsere Finger. Bisher ist die Wissenschaft immer davon ausgegangen, dass der menschliche Körper für lange Aufenthalte im kühlen Nass nicht geschaffen ist und sich die Haut durch die Wasseraufnahme verformt. Amerikanische Wissenschaftler gehen nun allerdings davon aus, dass das Schrumpeln der Finger ein Überlebensmechanismus ist.

Ein Team des Forschungslabors 2AI in Boise in Idaho hat sich eingehend mit dem Phänomen beschäftigt und über 28 Fotos von schrumpeligen Fingern analysiert. Die Wissenschaftler kamen schlussendlich zu dem Ergebnis, dass die Faltenbildung mit dem Profil eines Autoreifens vergleichbar sei.

Die gewellte Oberfläche der Finger soll dem Menschen auch im nassen Zustand einen guten Halt ermöglichen, ebenso wie ein guter Reifen auch auf nasser Fahrbahn greift. Die Faltenbildung an den Fingern ist demnach eine nützliche Funktion des menschlichen Körpers, die vom Nervensystem gesteuert wird - und nicht einfach nur eine Reaktion der Haut auf zu langes Baden, wie die US-Forscher im Magazin "Nature News" berichteten. Ist das Nervensystem der Finger gestört, verschrumpeln diese nicht, so die Wissenschaftler.

Kollegenschaft teilt neue Erkenntnisse nicht
Allerdings teilen nicht alle Experten die Meinung des Forscherteams aus Idaho. Xi Che, ein Wissenschaftler der Columbia University, behauptet, dass die Runzeln nur deshalb entstehen, da sich die Gefäße in warmem Wasser ausdehnen und dadurch das restliche Gewebe schrumpft.

Diese Erklärung berücksichtigt allerdings nicht, dass sich Finger auch in kaltem Wasser verformen. Zudem zeigten erste Pilotversuche des Forscherteams aus Idaho, dass schrumpelige Finger tatsächlich einen besseren Halt geben.

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