Neue brisante Details

Affäre DSK: Wollte Zimmermädchen Geld für Sex?

Ausland
04.07.2011 09:21
Nach der überraschenden Wende im Strafverfahren gegen den Ex-IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn sind nun neue brisante Details zum vermeintlichen Opfer enthüllt worden. Unter Berufung auf die Ermittler berichtete die "New York Post" am Sonntag, das Zimmermädchen, das Strauss-Kahn belastet, wollte für Sex bezahlt werden, was der damalige IWF-Chef aber abgelehnt haben soll. Außerdem soll die Frau nach ihrer Anzeige weiterhin zahlende "Klienten" empfangen haben – während sie in einer Hotelsuite auf Kosten der Steuerzahler logierte.

Das Zimmermädchen sei in Strauss-Kahns Suite eingetreten und habe mit ihm Oralsex gehabt, so die "New York Post". Danach habe sie verlangt, für ihre "Dienste" bezahlt zu werden. Der damalige IWF-Chef habe sich jedoch geweigert und sie in abschätziger Weise behandelt. Daraufhin sei es zu einem Streit gekommen. Strauss-Kahn sei deshalb besorgt gewesen und habe das Hotel in aller Eile verlassen. Weiter heißt es in dem Bericht, das Zimmermädchen habe sehr wohl gewusst, wer der Gast in der teuren Suite war. Sie habe zudem bereits wiederholt sexuelle Dienstleistungen für Geld angeboten.

Klage gegen DSK droht einzustürzen
Außerdem berichtet die "New York Post", das aus Guinea stammende Zimmermädchen sei nach seiner Anzeige gegen Strauss-Kahn auf Kosten der Staatsanwaltschaft in einem Hotel in Brooklyn untergebracht worden. Damit sollte vermieden werden, dass die Anwälte und Privatdetektive des früheren IWF-Chefs sie aufsuchen und versuchen könnten, sie mit Geld von ihrer Aussage abzubringen. Die 32-Jährige habe aber weiterhin "Klienten" empfangen, und zwar viele - und sich damit ein einträgliches Nebeneinkommen gesichert.

Zudem habe man herausgefunden, so das Blatt, dass der aus Guinea stammende und in einem Gefängnis in Arizona wegen Drogenhandels einsitzende Häftling, mit dem die Frau ein abgehörtes Telefonat geführt hatte, ihr zweiter Ehemann war. Sie soll für ihn ein Konto verwaltet haben, auf dem 100.000 Dollar lagen, außerdem seien mehrere Telefonnummern für seine Drogengeschäfte auf sie gemeldet gewesen. Die Frau bestreitet die Vorwürfe und sagt, sie habe von alledem nichts gewusst.

Die von der Staatsanwaltschaft selbst aufgedeckten dunklen Flecken im Leben des Zimmermädchens könnten die Klage gegen Strauss-Kahn endgültig zum Einsturz zu bringen.

Diskussion um Polit-Comeback Strauss-Kahns
Indes ermahnte in der Diskussion über eine politische Rückkehr Strauss-Kahns in Frankreich Harlem Desir, der Chef der französischen Sozialisten, seine Partei zur Ruhe. "Wenn wir in dieser Affäre eines gelernt haben, dann dass wir den Mund halten sollten, solange wir nicht alle Fakten kennen", sagte Desir, der vor wenigen Tagen Martine Aubry an der Parteispitze abgelöst hat. Aubry will für die Präsidentschaftskandidatur der Linken antreten. Bis zu seiner Festnahme am 14. Mai galt allerdings Strauss-Kahn als der aussichtsreichste Kandidat der Sozialisten.

"Dominique Strauss-Kahn wird selbst entscheiden, ob er in das öffentliche Leben zurückkehren will, wenn dies möglich ist", sagte Desir. "Niemand hat die Absicht, jemanden von einer Kandidatur abzuhalten." Viele Linke setzen darauf, dass der 62-Jährige im kommenden Jahr doch noch gegen Amtsinhaber Nicolas Sarkozy antritt.

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