Trainingslager 2011

DFB-Vereine setzen auf Österreich, Spitzenklubs fehlen

Fußball
21.06.2011 14:54
Die deutsche Bundesliga zu Gast in Österreich: Rund einen Monat nach dem Spiel der Nationalelf in Wien zieht es vor allem die Topteams aus dem Nachbarland wieder in die rot-weiß-roten Fußball-Camps: 13 von 18 deutschen Erstligisten haben im Juni und Juli ihre Trainingslager gebucht. Doch die Vertreter aus dem Land des WM-Dritten sind nicht die einzigen Teams, die im Alpenland ihre Saisonvorbereitung bestreiten.

Ein Wermutstropfen bleibt für die Veranstalter der großen Camps in Salzburg, der Steiermark, Tirol und Kärnten dennoch. Auch wenn Namen wie jene von Champions-League-Halbfinalist Schalke 04, Valencia, Olympique Lyon oder PSV Eindhoven durchaus wohlklingend sind: Einen echten "Giganten" des Weltfußballs gibt es in Österreich wohl nicht mehr zu sehen.

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So sind aus der englischen Premier League zwar Teams wie die Blackburn Rovers, Stoke City oder Birmingham City einquartiert, Arsenal fehlt jedoch erstmals seit neun Jahren. Die "Gunners" aus London zogen eine lukrative Asientournee dem Jubiläumsausflug in die Steiermark vor. 2008 hatte bereits Real Madrid, das oft in Irdning residierte, Österreich nach fünf Jahren Adieu gesagt. An der Qualität der Unterbringung lag dies freilich nicht.

"Teams gehen lieber auf Tournee"
"Dass solche Kaliber kommen, das spielt es nicht mehr. Bei Tourneen in Amerika und Asien geht es ums Finanzielle. Das ist im Moment eine Entwicklung, wo man einfach sagen muss: Wir kommen da nicht mit", meinte Nikolaus Pichler, der die "International Football Camp Styria" (IFCS) 1996 mit einem Camp der AS Roma in Kapfenberg ins Leben gerufen hatte. Real hatte vor drei Jahren kostenlos in der Steiermark residiert, selbst dies ist den Madrilenen nun zu wenig.

Vor allem asiatische Firmen lassen sich Auftritte der Weltklubs einiges kosten. In Amerika ist wiederum der Werbewert ein enormer. So touren der FC Barcelona und Manchester United ungeachtet der Flugstrapazen in der Sommerpause wieder in den USA. Als Höhepunkt steht ein Freundschaftsspiel zwischen den beiden Champions-League-Finalisten am 30. Juli in Washington DC auf dem Programm.

Kosten für Unterbringung sind "enorm"
"Damit können wir uns nicht messen und schon gar nicht mithalten", ist sich auch Hannes Empl von der auf Trainingscamps spezialisierten Agentur SLFC (Salzburger Land Fußball Camps) sicher. Allein die Kosten für Unterbringung der Kicker und des gesamten Betreuerstabs sowie die Anreise seien enorm. "Große Sponsoren in Asien können das eben zahlen."

Dennoch fruchten die Bemühungen der heimischen Veranstalter. Neben deutschen Mannschaften haben sich auch zahlreiche Teams aus Osteuropa sowie Vertreter aus dem Nahen Osten einquartiert. "Ich würde sagen, der Boom ist ungebrochen, wir hatten noch nie so viele Klubs", sagte IFCS-Chef Pichler. Die drei wichtigsten Kriterien seien dabei Hotel, Testspiele und Sportstätten - dies alles habe Österreich zur Genüge zu bieten. Damit geht auch Empl d'accord: "Das Gesamtpaket stimmt."

Einen Konkurrenzkampf untereinander orten die beiden Branchengrößen dabei nicht. "Wir setzen auf Stammgäste, arbeiten mit Vereinen, die wiederkommen. Der Markt ist so groß, da braucht niemand um seine Anteile zu fürchten", meinte Pichler.

Österreichs Legionäre auf "Heimaturlaub"
Angesagt haben sich auch heuer wieder einige Vereine mit österreichischer Beteiligung. Emanuel Pogatetz (Hannover 96), Christian Fuchs (Schalke), Andreas Ivanschitz (Mainz 05) oder Martin Harnik (VfB Stuttgart) etwa sind aus der Bundesliga ebenso vertreten wie das Trio Veli Kavlak, Ekrem Dag und Tanju Kayhan mit Besiktas Istanbul. Als Coaches kommen Peter Pacult mit RB Leipzig und aller Voraussicht nach auch Josef Hickersberger mit Al Wahda in ihre Heimat.

Eine "dicken Fisch" hat Empl aber noch an der Angel. Diego Maradona will sich in naher Zukunft persönlich um eine Trainingsmöglichkeit seines derzeitigen Arbeitgebers Al Wasl in Kärnten umsehen. "Er kommt definitiv zur Besichtigung", verriet der Österreich-Chef der Sportrechteagentur Sportfive. Für den Deal reiste Empl zuletzt persönlich nach Dubai.

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(Bild: KMM)



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