Roter Erdtrabant

Mondfinsternis über Österreich und Teilen der Welt

Wissenschaft
16.06.2011 09:52
"Mondsüchtige" in Österreich und weiten Teilen der Welt sind in der Nacht auf Donnerstag auf ihre Kosten gekommen, als sich die Erde zwischen Sonne und Mond schob und den Trabanten am Himmel blutrot einfärbte. Sechs Stunden dauerte das Schauspiel, das sich erst 2015 wiederholt.

Die Mondfinsternis war über Teilen Südamerikas, in Westafrika, Europa und Ostasien sichtbar, in Westasien, Australien und auf den Philippinen konnte man den roten Mond nur kurz vor Sonnenaufgang sehen. Hobbyastronomen und Fotografen hielten das Naturereignis auf der ganzen Welt fest (siehe Diashow in der Infobox).

In Österreich warfen zahlreiche Hobbyastronomen am Mittwochabend bis zuletzt einen skeptischen Blick in den Himmel. Wolken drohten die Sicht auf die Mondfinsternis zu verhindern bzw. waren dabei in manchen Regionen auch erfolgreich. Bei der Sternwarte auf dem Voggenberg bei Bergheim in Salzburg trafen sich einige Neugierige und beobachteten das Himmwelswunder - plus die Raumstation ISS. Die "Krone" war natürlich dabei.

"Mondschau'n" auf der Sternwarte
"Alle wollen immer durch das große Teleskop schauen, dabei sieht man damit wegen der Vergrößerung immer nur einen kleinen Teil des Mondes", schmunzelt Helmut Windhager, Leiter der Arbeitsgruppe für Astronomie im Voggenberger Haus der Natur. Er erklärte mit seinen Kollegen am Mittwoch den neugierigen Besuchern und einer ganzen Schulklasse auf der Sternwarte, wie das Naturspektakel genau abläuft: "Bei einer Mondfinsternis schiebt sich die Erde zwischen die Sonne und den Mond. Es ist ein sehr langsames Ereignis und dauert rund sechs Stunden. Der Mond ging gegen 21 Uhr (bei uns in Österreich, Anm.) bereits verdeckt auf."

"Viele Leute fragen, warum es denn nicht bei jedem Vollmond eine Mondfinsternis gibt. Dabei sind Sonne, Erde und Mond nur selten auf einer Linie." Besonders schön: Der Mond leuchtete in einem satten Rot und tauchte genau über dem Nockstein hinter den Wolken auf. Er war von Bergheim aus nicht nur mit Fernrohr und Feldstechern gut zu erkennen, sondern auch mit dem freien Auge.

Nächster Termin: 28. Dezember 2015
"Das ist unsere erste Mondfinsternis, die wir ganz bewusst erleben", schwärmten Maria und Helmut aus Anthering und "dann ist auch noch die Raumstation ISS deutlich sichtbar drüber geflogen. Einfach schön". Auch für die Experten ist eine totale Mondfinsternis immer wieder ein Spektakel. "Man verwendet die Finsternis auch, um zu schauen, wie genau die astronomischen Programme funktionieren. Da kann es mitunter Abweichungen von mehreren Minuten geben."

Die nächste totale Mondfinsternis kann erst wieder am 28. Dezember 2015 beobachtet werden – Mondsüchtige müssen also warten.

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