Einstige Hanse

Bergen lockt mit norwegischer Tradition und Flair

Reisen & Urlaub
11.06.2011 18:49
Norwegen – Land der Fjorde, der Trolle und in jüngster Zeit auch des Erdöls. Hier hat der Mensch die Natur noch nicht ins Gewand der Zivilisation gezwungen, und so ist sie nicht immer leicht zu erobern. Aber wer es einmal geschafft hat, der wird reich belohnt.

Von sieben Bergen ist Bergen, die zweitgrößte Stadt Norwegens, umgeben. Die sieben Zwerge leben hier natürlich nicht – und selbst die Trolle, die bösen Geister des Nordens, führen heute ein friedliches Dasein in den Souvenirläden. Einst hatte die mächtige Hanse Bergen fest in ihrem Handelsnetzwerk verankert. Übrig geblieben von vergangener Größe sind wackelige, bunte Holzhäuschen am Hafen, in denen viele Restaurants mit landestypischen Spezialitäten locken, dazwischen kleine Läden mit rustikalem Kunsthandwerk und reizvollem Schmuck. Übrigens: In den Tagen der Hanse durften sich nur Männer hier aufhalten. Offiziell...

Die Schiffe dominieren nach wie vor in Bergen. Nur sind es jetzt die Kreuzfahrtriesen, die den Hafen ansteuern. Da umfängt uns dann im Zentrum und auf dem malerischen Fischmarkt ein wahres Sprachengewirr. Und Menschenschlangen drängen sich an der Seilbahn auf den Fløyen, dem Aussichtsberg der Stadt, auf dem man einfach gewesen sein muss. Der Blick auf Bergen aus 320 Meter Höhe ist unvergleichlich.

Altstadt lockt mit Tradition und Flair
Ein paar Dutzend Kilometer südlich von Bergen lädt Stavanger ein, ebenfalls ein beliebter Ankerplatz für Kreuzfahrtschiffe. Wenige Meter neben den modernen Ozeanriesen schmiegt sich die komplett erhaltene Altstadt an den Hang. Strahlend weiß gestrichene Holzhäuser, die zwar schöne Motive für die Fotografen, doch nach den Ansichten eines Mitteleuropäers kaum geeignet zum Wohnen sind. Aber keiner, der hier eine Behausung hat, würde tauschen wollen – Tradition!

Tradition hat in Stavanger auch der Fischfang – ihm ist sogar ein eigenes "Konservenmuseum" gewidmet. In den historischen Räumen einer ehemaligen Fischfabrik erfahren wir anschaulich, wie die Sardine und das Olivenöl in die Dose kommen. Öl ganz anderer Art begegnen wir auf der anderen Seite des Hafenbeckens – im Erdölmuseum. Das Schwarze Gold, das seit Ende der 1960er-Jahre aus der Nordsee geholt wird, hat Reichtum nach Norwegen gebracht. Und in dem futuristisch anmutenden Museumsgebäude wird uns schnell klar, welch gefährliches Abenteuer die Erdölförderung im Meer eigentlich ist.

Abenteuer zu Land und zu Wasser erleben
Apropos Abenteuer: Wer welche erleben möchte, der findet außerhalb der Städte reichlich Möglichkeiten. Zu Wasser und zu Lande. Mit einem Schnellboot durch den Fjord zum berühmten Preikestolen, dem Hunderte Meter senkrecht aus dem Wasser wachsenden Felsen. Oder die Pfade entlang der unzähligen Wasserfälle hinaufklettern. Wer’s lieber gemütlich hat, der kann mit einem Kanu über einen der vielen Seen rudern und dann auf einer Wiese picknicken.

In Avaldsnes stand einst der erste Königsthron, und damit die Wiege Norwegens. Die steinerne St. Olav-Kirche erinnert noch daran. An der Außenfassade fällt ein schlanker Stein auf, der schräg steht, die Nähnadel Marias. Sollte er einmal die Wand berühren, geht die Welt unter, heißt es. Um das zu verhindern, hat schon so mancher Pfarrer den Stein abgeschliffen, wenn er sich bedrohlich der steinernen Wand näherte . . .

Zeitreise ins Wikingerdorf
Ein paar Gehminuten entfernt, auf der Insel Bokkøya, liegt inmitten der Bäume ein kleines Wikingerdorf – liebevoll nachgebaut, samt Bootshaus So viel norwegischer Geschichte passt sich auch das Verkehrsmittel an: In einem 150 Jahre alten Segelschiff ging’s nach Haugesund – wieder zurück in die Gegenwart.

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