Wettskandal

Italien: Ex-Team-Stürmer Giuseppe Signori verhaftet

Fußball
01.06.2011 11:15
Im Rahmen einer groß angelegten Untersuchung in Italien über einen internationalen Fußball-Wettskandal sind am Mittwoch mehrere namhafte Profis und frühere Spieler verhaftet worden. Besonders gravierend sind die Vorwürfe gegen den ehemaligen Teamstürmer und Lazio-Star Giuseppe Signori: Der 43-Jährige soll eine zentrale Rolle in einer Organisation gespielt haben, die hohe Summen auf manipulierte Spiele gesetzt haben soll.

Der federführende Staatsanwalt von Cremona, Guido Salvini, sprach von "beeindruckenden Manipulationen". "Bis zu fünf Matches gleichzeitig wurden manipuliert", sagte Salvini. Der Staatsanwalt wittert das organisierte Verbrechen hinter dem Wettskandal. Zu den Personen, die beträchtliche Summen auf die manipulierten Spiele gesetzt haben, zählten auch mutmaßliche Mitglieder der organisierten Kriminalität in Albanien.

Neben dem unter Hausarrest gestellten Signori wurden 15 weitere Personen, unter ihnen ehemalige Profis der Serie A sowie noch aktive Spieler und Manager, von der italienischen Polizei vorläufig festgenommen - darunter auch Inhaber von Wettbüros.

Haftbefehl gegen Ex-Fiorentina-Kicker
Ein Haftbefehl wurde gegen Mauro Bressan, einen Ex-Mittelfeldspieler von AC Fiorentina, erlassen. Ermittlungen laufen auch gegen den Kapitän des Serie-A-Aufsteigers Atalanta Bergamo, Cristiano Doni, und gegen den ehemaligen Sampdoria-Star Stefano Bettarini, der jetzt als TV-Kommentator tätig ist. Wegen der Verwicklung Donis in den Skandal könnte Atalanta der Aufstieg in die Top-Liga verwehrt bleiben.

Spiele der Serie B und der 3. Liga betroffen
Die in mehreren italienischen Städten Verhafteten werden beschuldigt, in den vergangenen Monaten die Ergebnisse von Spielen der Serie B und der 3. Liga manipuliert zu haben, auf die in Italien und im Ausland gewettet wurde, berichtete die italienische Polizei am Mittwoch. Damit seien die Ergebnisse der beiden Meisterschaften schwer beeinflusst worden.

Einige Verdächtige sollen außerdem Fußballern des Drittligisten Cremonese im November vergangenen Jahres Beruhigungsmittel verabreicht haben, um ihre Leistungen negativ zu beeinflussen. Daraufhin hätten fünf Kicker Beschwerden gemeldet. Dieser Vorfall veranlasste die Staatsanwaltschaft der lombardischen Stadt Cremona, die Ermittlungen in die Wege zu leiten. Diese betreffen insgesamt 30 Personen.

Erinnerungen an Manipulationsaffäre 2006
Der Wettskandal erinnert an die große Manipulationsaffäre, die 2006 den italienischen Fußball erschüttert hatte. Damals war Juventus Turin zum Zwangsabstieg in die Serie B verurteilt worden. Den Turinern war auch der Meistertitel 2006 aberkannt und Inter Mailand zugesprochen worden.

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(Bild: KMM)



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