Internetfieber steigt

“FarmVille”-Macher Zynga kurz vor Börsengang in USA

Spiele
26.05.2011 08:29
Von virtuellem Gemüse zu echten Milliarden: Der "FarmVille"-Anbieter Zynga steht laut US-Berichten vor dem Sprung an die Börse. Die Millionen Online-Spieler, die virtuelle Bauernhöfe betreiben oder in "CityVille" an einer Stadt basteln, dürften Zynga eine üppige Bewertung bescheren. Nach den Milliardenbewertungen für die Internet-Unternehmen LinkedIn und Yandex steigt allerdings auch die Angst vor einer neuen Dotcom-Blase.

Zynga wolle Ende Juni einen Börsengang auf den Weg bringen, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch. Das Fachblog "All Things Digital" sprach sogar von dieser oder kommenden Woche. Der Wert des Unternehmens wurde bereits zuvor auf acht bis zehn Milliarden Dollar (5,7 bis 7,1 Milliarden Euro) geschätzt - und könnte bei einem Börsengang noch höher angesetzt werden.

Allein beim weltgrößten Online-Netzwerk Facebook hat Zynga laut den Marktforschern von AppData knapp 250 Millionen aktive Spieler im Monat. Die Games sind zwar kostenlos, aber für etwas Geld kann man sich zusätzliche Artikel oder Spielefortschritte kaufen. Trotz der kleinen Beträge ist es ein lukratives Geschäft.

400 Millionen Dollar Gewinn allein im Vorjahr
Zynga soll im vergangenen Jahr bei 850 Millionen Dollar Umsatz rund 400 Millionen Dollar Gewinn gemacht haben. Im Börsenprospekt würden "noch viel robustere Zahlen" auftauchen, schrieb "All Things Digital" unter Berufung auf informierte Kreise. Zynga habe sich mit Bankern von Morgan Stanley und Citygroup getroffen, um die Unterlagen für einen Börsengang vorzubereiten, berichtete Bloomberg.

Neue Börseneuphorie um Internetfirmen
Zynga beschäftigt inzwischen 1.500 Mitarbeiter in sechs Ländern. Das Unternehmen wurde mit seinem schnellen Wachstum schon lange als Börsenkandidat gesehen. Die aktuelle Börseneuphorie könnte die Entscheidung nun beschleunigt haben. Vergangene Woche zeigte die Aktienplatzierung des größten beruflichen Online-Netzwerks LinkedIn, wie heiß Investoren auf Internet-Aktien sind.

LinkedIn und Yandex landen Milliardendeals an Börse
LinkedIn konnte den Börsenwert gleich am ersten Tag mehr als verdoppeln. Aktuell bringt es rund neun Milliarden Dollar auf die Waage. Die Alteigentümer von LinkedIn nahmen bei dem Börsengang insgesamt über 400 Millionen Dollar ein - und sitzen jetzt zudem auf milliardenschweren Aktienpaketen. An diesem Dienstag landete auch die russische Internet-Suchmaschine Yandex einen Milliarden-Börsengang. Die Nummer eins des Landes erlöste bei der Aktienplatzierung in den USA 1,3 Milliarden Dollar. Die Aktie stieg am ersten Tag um gut 55 Prozent, was dem Google-Konkurrenten einen Marktwert von über zwölf Milliarden Dollar beschert.

Wagt es Facebook 2012?
Der ultimative Internet-Börsengang wird jedoch für Mai 2012 erwartet: Dann könnte Facebook seine Aktien platzieren. Mit seinen 600 Millionen Kunden und soliden schwarzen Zahlen wird dem Online-Netzwerk schon jetzt ein Wert von bis zu 80 Milliarden Dollar zugestanden. Scharf sind Anleger auch auf Aktien der Schnäppchen-Website Groupon, die ebenfalls mit Milliarden bewertet wird.

Erinnerungen an Dotcom-Blase Ende der 1990er
Der furiose LinkedIn-Börsengang schürte zugleich die Angst vor einer neuen Dotcom-Blase. Ende der 1990er-Jahre trieben Anleger die Kurse von Internet-Aktien immer höher, gleichzeitig hatten viele Firmen aber kein tragfähiges Geschäftsmodell. Als die Blase schließlich platzte, wurden an der Börse viele Milliarden vernichtet.

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