"Kalte Sophie"

Starker Regen samt Kaltfront beendet die Trockenheit

Österreich
11.05.2011 13:17
Die gute Nachricht zuerst: Die derzeit in Österreich massiv vorherrschende Trockenheit hat ein Ende. Die schlechte Nachricht: Der Garaus wird ihr von intensivem Regen, der zudem von niedrigen Temperaturen begleitet wird, gemacht. Ab Samstagnachmittag zieht laut den Experten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik vom Westen her eine Kaltfront über das Land und macht der letzten Eisheiligen, der sogenannten Kalten Sophie, doch noch alle Ehre.

Wo genau der Schwerpunkt der Niederschläge liegen wird, lässt sich noch nicht exakt beurteilen, hieß es am Mittwoch von der ZAMG. Trocken werde es aber nirgends bleiben. Nach der langen niederschlagsfreien Periode sei "dieser Regen für die Landwirtschaft sehr wichtig", so die Wetterexperten, die jedoch gleichzeitig die Gefahr fürchten, "dass die teils trockenen Böden den Niederschlag nicht aufnehmen können und es zu Überschwemmungen kommt".

In den vergangenen Wochen und Monaten haben nicht nur die Meteorologen, sondern auch die Landwirte den Blick sorgenvoll zum Himmel gerichtet. Kaum eine Wolke war zu sehen, die Sonne strahlte, und wenn es dann doch einmal regnete, dann nur kurz und unergiebig. Ausschlaggebend dafür waren stabile Hochdruckgebiete, zuletzt das Hoch Viktoria, die Niederschlagsgebiete von Mitteleuropa ferngehalten haben.

Noch zwei Tage Sonnenschein und Wärme
Jetzt ist der langersehnte Wetterumschwung da, das Hoch beginnt zu schwächeln. "Pünktlich zum Höhepunkt der Eisheiligen, der 'Kalten Sophie', erfasst uns eine massive Kaltfront aus Nordwesten", stellte Thomas Turecek von der ZAMG eine trübe Sonntagsprognose. Bis zum Wochenende hin werde es aber noch großteils sonnig und warm bleiben, wobei an den Nachmittagen die Schauer- und Gewitterneigung täglich etwas ansteige.

Am Donnerstag präsentiert sich der Osten noch recht sonnig, von Westen her verdichten sich aber die Wolken. Von Vorarlberg bis Salzburg ist mit Regenschauern und Gewittern zu rechnen. Im östlichen Bergland bleiben Schauer noch selten. Es wird schwach windig, mit Störungsaufzug kommt auflebender Westwind. Die Frühtemperaturen liegen bei vier bis zehn Grad, die Tageshöchstwerte zwischen 19 und 26 Grad.

Am Freitag breiten sich die Regenschauer und Gewitter über der Westhälfte Österreichs im Tagesverlauf weiter nach Osten aus, verlieren dabei jedoch an Intensität. Bei zunehmend lebhaftem Wind aus westlichen Richtungen kühlt es gegen Abend hin dann ab. Die Frühtemperaturen liegen noch bei fünf bis 13 Grad, die Tageshöchstwerte nur mehr bei zehn bis 17 Grad.

Eisheilige als "meteorologische Singularität"
Apropos Eisheilige: Sie sind eine sogenannte meteorologische Singularität. Dabei handelt es sich um einen Kaltlufteinbruch, der regelmäßig im Mai um die Monatsmitte auftritt. "Gerade dann ist die unterschiedliche Erwärmung des Ozeans und des europäischen Festlandes besonders stark ausgeprägt. Im Übergangsbereich zwischen der Warmluft über dem Kontinent und der Kaltluft über dem Ozean bilden sich Tiefdruckgebiete, die polare Luftmassen zusammen mit dichten Wolken und Regen nach Mitteleuropa transportieren", erklärte Klimatologe Alexander Orlik.

In Anbetracht der bevorstehenden Niederschläge hat die ZAMG für den Sonntag für weite Teile Österreichs eine Vorwarnung für Starkregen erstellt. Sogar das Thema "Schneefallgrenze" könnte wieder aktuell werden.

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