Nach Bin-Laden-Tod

Obama traf 9/11-Familien und gedachte der Opfer

Ausland
05.05.2011 19:34
US-Präsident Barack Obama hat am Donnerstag in New York der Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 gedacht. Er legte an Ground Zero, wo vor fast zehn Jahren mehrere Terroristen zwei Flugzeuge in die Zwillingstürme des World Trade Center steuerten, einen Kranz nieder. Anschließend redete er mit den Angehörigen der Opfer.

Es war ein stiller Besuch. Am Ground Zero selbst wandte sich Obama nur an jene Menschen, die bei dem Terrorakt Familienmitglieder oder Freunde verloren hatten. Es gab keine öffentliche Ansprache und nur geladene Gäste kamen näher an den Ort heran. Tausende Menschen säumten die Straßen, durch die Obamas Fahrzeugkolonne fuhr. Sie jubelten dem Präsidenten zu, viele schwenkten Fahnen.

Nach der Kranzniederlegung traf Obama mit Familien von Opfern zusammen. Auf seinen Wunsch hin hatte sein erster Besuch als Präsident an dem symbolträchtigen Ort einen privaten Charakter. Obama wollte mit den Menschen von Angesicht zu Angesicht sprechen.

"Wir werden es niemals vergessen"
Zuvor hatte Obama in Begleitung des früheren New Yorker Bürgermeisters Rudy Giuliani die Feuerwache "Pride of Midtown" im Theaterbezirk von Manhattan besucht. Mit 15 toten Feuerwehrleuten hatte es diese Wache bei den Anschlägen besonders schlimm getroffen - eine komplette Schicht starb. Insgesamt verloren 343 Feuerwehrleute und 60 Polizisten ihr Leben, als die Türme einstürzten.

Bei dem Besuch der Feuerwache bezeichnete der Präsident die Tötung Bin Ladens als eine Botschaft an alle Terroristen, dass die USA die Anschläge niemals vergessen werden. "Wenn wir sagen, dass wir es niemals vergessen werden, dann meinen wir das", sagte Obama. Dies habe die Kommandoaktion von US-Spezialkräften im Unterschlupf des Al-Kaida-Chefs in der Nacht zum Montag verdeutlicht. Nach dem blutigen Ende Bin Ladens hatten die Menschen in New York und Washington spontan auf den Straßen gefeiert, auch am Ground Zero.

Bin Laden gilt als Hauptdrahtzieher der Anschläge, bei denen alleine in New York etwa 2.600 Menschen ums Leben gekommen waren. Bei der Bekanntgabe des Todes des Al-Kaida-Chefs in der Nacht zum Montag hatte Obama die Hoffnung geäußert, dass die Familien der Opfer nun zumindest ein wenig Frieden finden könnten.

Absage von George W. Bush sorgt für Unmut
Im Vorfeld der Veranstaltung hatte allerdings die Absage des früheren Präsidenten George W. Bush für Unmut gesorgt. "Bush sollte auch hier sein", sagte Nancy Santana, deren Sohn Victor ebenfalls gestorben war. Bush hatte über Jahre vergeblich nach Bin Laden suchen lassen. Der Ex-Präsident wolle sich nach dem Ende seiner Amtszeit weitgehend aus dem Rampenlicht heraushalten, hatte sein Sprecher erklärt.

Auch am Pentagon vor den Toren Washingtons wurde der Toten gedacht. Vizepräsident Joe Biden ehrte sie mit einer Kranzniederlegung und traf Hinterbliebene der 184 Opfer. Insgesamt starben bei den Anschlägen am 11. September laut offiziellen Angaben 2.976 Menschen.

Obama will Einsatzkommando persönlich danken
Am Freitag will sich Obama bei einigen jener Soldaten bedanken, die an dem Einsatz gegen Bin Laden teilgenommen haben. Der Präsident werde dazu Fort Campbell im Bundesstaat Kentucky besuchen, wo er mit kürzlich aus Afghanistan zurückgekehrten Soldaten sprechen werde, verlautete am Donnerstag aus Regierungskreisen.

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