Vienna City Marathon

John Kiprotich siegt, Halbmarathon an Gebrselassie

Wien
17.04.2011 12:06
Der erst 21-jährige Kenianer John Kiprotich hat am Sonntag die 28. Auflage des Vienna City Marathon gewonnen. Der Ostafrikaner (li.) siegte in 2:08:29 Stunden elf Sekunden vor seinem Landsmann Patrick Ivuti (2:08:40) und ist damit jüngster Sieger in Wien über die 42,195 Kilometer. Evans Kiplagat komplettierte als Dritter in 2:09:22 den totalen kenianischen Triumph. Den Halbmarathon hat Äthiopiens Wunderläufer Haile Gebrselassie (re.) überlegen für sich entschieden.

Bester Österreicher war zum dritten Mal in der VCM-Geschichte Roman Weger als 21. in 2:18:24. Der Kärntner war von seiner Zeit überrascht. Er hatte vor drei Wochen noch eine fiebrige Bronchitis gehabt und nicht mehr als 2:20 für möglich gehalten. "Ich bin ein gleichmäßiges Tempo gelaufen. Ich war sehr beeindruckt von Haile, er hat mich bei vier Kilometern überholt", erzählte Weger, der bereits 2006 als Zehnter und 2007 als 14. bester Österreicher beim VCM gewesen war. Der Tempomacher hatte ihn bis Kilometer 26 begleitet, dann lief Weger alleine weiter, gegen Wadenkrämpfe bei Kilometer 35 kämpfte er erfolgreich an.

Bei den Damen gewann die Äthiopierin Fate Tola in 2:26:21 vor der Portugiesin Ana-Dulce Felix (2:26:30) und der Kenianerin Peninah Arusei (2:27:17). Beste Österreicherin war bei ihrem Marathon-Debüt Tanja Eberhart in 2:44:11 (14.). Weger wie Eberhart hatten österreichische Jahresbestleistungen erzielt. Insgesamt waren für alle VCM-Bewerbe 32.542 Läuferinnen und Läufer gemeldet, 8.044 davon für den Marathon.

Gebrselassie mit Traumzeit beim Halbmarathon
Gebrselassie, der zweifache Olympiasieger über 10.000 Meter und Marathon-Weltrekordler, der am Montag 38 Jahre alt wird, siegte nach 21,1 Kilometern in 60:18 Minuten und damit der schnellsten je in Österreich erzielten Halbmarathonzeit. Der Äthiopier genoss die Stimmung in Wien mit jedem Schritt und kündigte auch gleich einen möglichen Marathonstart an. "Ich kenne nur die erste Hälfte, aber das war von der Strecke her überhaupt nicht hart. Ich halte hier im Marathon eine Zeit von 2:05 Stunden für möglich", sagte Gebrselassie.

Zwei Minuten hinter Elitefeld gestartet
Gebrselassie war um 9.00 Uhr früh bei strahlend schönem Wetter und acht Grad vor der Reichsbrücke gemeinsam mit zehn ausgewählten Athleten zwei Minuten hinter dem Elitefeld gestartet, als einziger hielt Österreichs 1.500-Meter-Hoffnung Andreas Vojta auf den ersten zwei Kilometern mit. "Zuerst hat er wohl etwas aufgewärmt, dann wurde der schneller. Es war ein Wahnsinn, mit ihm zu laufen", sagte Vojta später zu diesem speziellen Erlebnis.

Ab dem Praterstern war der Äthiopier alleine unterwegs gewesen, er bestritt das Rennen ohne Tempomacher. Der Marathon-Weltrekordler war es flott angegangen, die ersten fünf Kilometer hatte er in 14:11 Minuten zurückgelegt. An den Füßen trug er übrigens Schuhe, auf denen die Zeiten seiner 27 Weltrekorde aufgedruckt waren.

Spitzengruppe bei Kilometer 12 eingeholt
Auch beim Einholen der Marathon-Eliteläufer ließ Gebrselassie nicht von seiner Pace ab, auf Kilometer zwölf hatte er die große Spitzengruppe eingeholt und unter dem Jubel der vielen Zuschauer auf der Linken Wienzeile in Höhe Naschmarkt links überholt und sofort auch hinter sich gelassen. Bei Kilometer 15 ging Gebrselassie in 42:50 durch, die errechnete Endzeit lag damit unter einer Stunde. Dass es schließlich nicht ganz gereicht hatte, nahm er nicht tragisch. "Es wäre etwas schneller gegangen, aber eine Stunde ist für einen Marathonläufer gut genug."

Sein nächstes Rennen wird im Mai der Zehn-Kilometer-Lauf in Birmingham sein, danach wird er entscheiden, wo er im Herbst Marathon laufen wird. "Auch Berlin ist möglich", erzählte Gebrselassie, der sich auch in Österreichs Rekordbücher eintrug. Seit 15. März 2009 in Wien war die zuvor schnellste Halbmarathonzeit auf rot-weiß-rotem Boden vom Marokkaner Mohamed El-Hachimi mit 60:53 Minuten gehalten worden.

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