Es ist ein trauriges Bild: Hunderte Apfelbäume, voll mit frischen grünen Blättern, liegen am Boden. Von der Baggerschaufel brutal aus dem Erdreich gerissen. Ein Bild, das Helmut Weber, Landwirt aus Minihof-Liebau wohl am meisten wehtut. Denn seit er 1992 mit seiner Frau von Wien ins Südburgenland übersiedelt ist, investierte er Zeit, Geld und Herzblut in den Obstbau.
Keine Unterstützung von oben
"Damals haben wir den Betrieb mit fünf Hektar übernommen, heute sind es 26 , die wir bewirtschaften. Aber seit die Preise gesunken sind, bleibt unterm Strich nichts mehr über", so der Landwirt. Zwischen 11 und 20 Cent bietet der Großhandel für ein Kilo Äpfel. Früher waren es zwischen 40 und 50 Cent. Und so viel müsste es auch heute noch sein, damit man überleben kann. Unterstützung von oben kommt keine.
"Die Agrarbauern haben einen starken Mann hinter sich. Dort fließen die Förderungen hin. Wir Obstbauern kriegen nichts", bedauert Weber. Im Vorjahr wollte er seine Plantagen verschenken. Aber es hat sich kein Interessent gefunden. Jetzt wird alles gerodet. Die ersten zehn Hektar an Bäumen liegen bereits auf dem Boden. "Wir machen Schluss und suchen uns wieder Bürojobs. Das tut zwar weh, aber wir können wenigstens überleben", sagt Weber traurig. Er muss auch seine Erntehelfer entlassen.
von Sabine Oberhauser, Kronen Zeitung
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